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Shutterstock kooperiert mit OpenAI. Nun veröffentlicht die Stockdatenbank eine Plattform für die KI-Generierung von Bildern.

Im Oktober schlossen die Bildplattform Shutterstock und OpenAI eine Partnerschaft mit dem Ziel, DALL-E 2 in die Kreativwerkzeuge des Unternehmens zu integrieren. Heute hat Shutterstock die KI-Plattform zur Bilderzeugung veröffentlicht. Sie steht allen Nutzer:innen zur Verfügung, die erzeugten Bilder können lizenziert genutzt werden.

Laut Shutterstock wurde das Tool mit einem "ethischen Ansatz entwickelt und verwendet eine Bibliothek von Assets, die die Welt, in der wir leben, authentisch repräsentieren. Shutterstock erkennt zudem die Beiträge der Künstler:innen zu den generativen Inhalten an, indem es Lizenzgebühren für das bei der Entwicklung der Modelle verwendete geistige Eigentum und für die laufende Lizenzierung der Inhalte zahlt."

Shutterstocks Plattform kann verschiedene Stile generieren. | Bild: Shutterstock

Im Gegensatz zu anderen Plattformen generiere das KI-Modell von Shutterstock auch bei der Eingabe von nur einem Wort oder kurzen Sätzen abwechslungsreiche Bilder, so das Unternehmen. Die erzeugten Bilder können zudem direkt auf der Plattform bearbeitet werden.

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Shutterstock setzt auf Lizenzierung

"Shutterstock ist das erste Unternehmen, das ein verantwortungsbewusstes KI-Generierungsmodell unterstützt, das Künstler:innen für ihre Beiträge bezahlt", so das Unternehmen. Zudem seien Maßnahmen zur Vermeidung von Verzerrungen ergriffen worden, die in einigen Datensätze enthalten sein können. Man suche außerdem weiterhin nach Möglichkeiten, unterrepräsentierte Gruppen fair darzustellen.

Details zum verwendeten Modell gibt Shutterstock nicht, vermutlich verwendet das Unternehmen eine speziell für die eigenen Zwecke trainierte Variante von OpenAIs DALL-E 2. Die Plattform ist bei Shutterstock AI verfügbar.

Ursprünglicher Artikel vom 25. Oktober 2022:

Die riesige Stockdatenbank Shutterstock bezieht eindeutige Position bei KI-generierten Bildern, will dabei aber Künstler:innen nicht vergraulen. Gelingt der Spagat?

Die Bildplattform Shutterstock und OpenAI gehen eine Partnerschaft ein: OpenAIs Bild-KI DALL-E 2 soll in den kommenden Monaten in die Shutterstock-Plattform integriert werden.

Empfehlung

Nutzer:innen der Shutterstock-Webseite sollen direkten Zugriff auf das Programm bekommen und so ihren "kreativen Workflow" verbessern können. Details zur Implementierung sind noch nicht bekannt, die Anbindung erfolgt über OpenAIs kürzlich angekündigte DALL-E 2 API. Das Angebot gilt weltweit.

KI-Stock: Shutterstock geht gegen den Trend

Shutterstocks Bekenntnis zu KI-Kunst folgt auf die Abkehr von ebendieser durch die ebenfalls viel genutzte Bildplattform Getty Images. Die Firma begründete diese Entscheidung mit offenen Fragen beim Copyright von für das KI-Training verwendeten Bildern.

Zuvor verbannten die Online-Bild- und Kunstplattformen Fur Affinity, Newgrounds und Inkblot KI-Bilder von ihren Plattformen und positionierten sich so auf der Seite vieler Künstler:innen, die in den vergangenen Monaten unter anderem wegen möglicher Copyright-Verstöße gegen KI-Bildgeneratoren protestierten.

Shutterstock will Künstler entschädigen

Shutterstock ist sich wohl bewusst, dass die Kooperation mit OpenAI in der Kunst- und Designwelt kritisch bewertet werden wird, und kündigt zusammen mit der Integration von DALL-E 2 einen Fond für Künstler:innen an, deren Shutterstock-Bilder für das KI-Training von DALL-E 2 verwendet wurden.

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Shutterstock vertritt die Position, dass die Eigentumsrechte an KI-generierten Inhalten nicht einer Einzelperson zugewiesen werden können. Stattdessen müsse das Künstlerkollektiv entschädigt werden, dessen Inhalte an der Erstellung jedes neuen KI-Inhalts beteiligt seien.

"Die Möglichkeiten, Kreativität auszudrücken, werden ständig weiterentwickelt und erweitert. Wir sind uns bewusst, dass es unsere große Verantwortung ist, diese Entwicklung anzunehmen und sicherzustellen, dass die generative Technologie, die die Innovation vorantreibt, auf ethischen Praktiken beruht", sagt Shutterstock-CEO Paul Hennessy.

Das Vergütungsmodell sieht vor, dass Künstler:innen, deren Inhalte am Training von KI-Modellen beteiligt sind, einen Anteil an den Einnahmen aus dem Verkauf von Datensätzen und der Lizenzierung von bei Shutterstock KI-generierten Inhalte bekommen.

Die Größe des Anteils richtet sich proportional zur Menge der für das Training verwendeten Bilder und Metadaten in von Shutterstock bereitgestellten Datensätzen. Shutterstock verkauft seit 2021 Bilder und Metadaten an OpenAI.

"Die Daten, die wir von Shutterstock lizenziert haben, waren entscheidend für das Training von DALL-E", sagt Sam Altman, CEO von OpenAI.

Andere KI-Generatoren werden ausgeschlossen

KI-Bilder, die nicht mit DALL-E 2 generiert wurden, dürfen bei Shutterstock nicht mehr verkauft werden. Für die Bildplattform eine gute Sache: So liegt der Fokus auf der eigenen DALL-E-2-Integration. Zugleich kann es Copyright-Kritik ausschließen, die sich auf Trainingsdatensätze anderer Bild-KIs wie Stable Diffusion beziehen.

Allerdings stecken auch in DALL-E 2 viel mehr Trainingsdaten als jene von Shutterstock. Womöglich stellt OpenAI Shutterstock ein spezielles Modell zur Verfügung, um diesem Kritikpunkt ebenfalls entgegnen zu können.

In der Öffentlichkeitsarbeit zur Kooperation legt Shutterstock zudem einen Fokus darauf, wie KI-Generatoren Künstler:innen bei ihrer Kreativarbeit unterstützen können. Auch OpenAI-CEO Altman sieht in KI einen "integralen Bestandteil der kreativen Arbeitsabläufe von Künstlern".

Ein weiterer Aspekt, den Plattformen wie Shutterstock berücksichtigen müssen: Bieten sie keine KI-Bilder auf der eigenen Plattform an, treten andere Plattformanbieter auf den Plan, die sich auf diesen Bereich fokussieren und womöglich schnell wachsen. Ein Beispiel dafür ist die Webseite Stock AI.

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Zusammenfassung
  • Shutterstock, eine der beliebtesten Stockfoto-Datenbanken, veröffentlicht einen eigenen KI-Bildgenerator.
  • Das Unternehmen ist im Oktober eine Partnerschaft mit OpenAI eingegangen, um KI-generierte Bilder zu erstellen und zu verkaufen.
  • Shutterstock entschädigt Künstler:innen, deren Bilder und Daten für das KI-Training verwendet wurden, anteilig über einen Fonds.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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