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Meta will angeblich 90 Prozent seiner Datenschutz- und Risikoprüfungen durch KI-Systeme ersetzen, berichtet NPR unter Berufung auf interne Unterlagen. Entscheidungen über neue Funktionen, Algorithmen oder Inhaltsregeln sollen künftig meist automatisiert getroffen werden. Produktteams beantworten dafür einen Fragebogen, woraufhin ein KI-System Risiken bewertet. Nur noch in Ausnahmefällen erfolgt eine manuelle Prüfung. Meta betont, dass weiterhin Menschen bei komplexen Fällen eingebunden seien und "niedrige Risiken" automatisiert würden. In der EU soll laut Meta weiterhin ein separates Prüfverfahren gelten.
Meta organisiert seine KI-Abteilung neu und teilt sie in zwei Teams: "AI Products" unter Connor Hayes, fokussiert auf den Meta-AI-Assistenten und KI-Funktionen in Facebook, Instagram und WhatsApp, und "AGI Foundations", geleitet von Ahmad Al-Dahle und Amir Frenkel, konzentriert auf die Entwicklung der Llama-Modelle und Technologien für Sprachverarbeitung und logisches Denken. Metas KI-Forschungslabor FAIR bleibt bestehen, ein Multimedia-Team wechselt jedoch in die neue Struktur. Meta verspricht sich durch die Umstrukturierung schnellere Produktentwicklung und mehr Eigenverantwortung der Teams. Entlassungen soll es nicht geben.
Metas KI-Abteilung stand zuletzt unter Druck, da das Unternehmen bei offenen Modellen starke Konkurrenz durch Deepseek bekam. Zudem liefern die Llama-4-Modelle nicht die erhoffte Leistung und das größte Modell wurde verschoben.
Die New Yorker Verkehrsbehörde MTA will KI-Technik einsetzen, um auffälliges Verhalten auf U-Bahn-Plattformen automatisch zu erkennen und die Polizei zu alarmieren. Ziel ist laut Sicherheitschef Michael Kemper eine "präventive Verbrechensverhinderung". Die Software analysiert Live-Bilder der Überwachungskameras, soll aber keine Gesichtserkennung nutzen, so MTA-Sprecher Aaron Donovan. Die Maßnahme folgt mehreren Angriffen in der U-Bahn. Bürgerrechtsorganisationen wie die NYCLU kritisieren die Pläne als übergriffig. KI sei fehleranfällig und könne Ungleichheiten verschärfen, so NYCLU-Berater Justin Harrison. Die MTA hat mittlerweile Kameras auf allen Bahnsteigen und in allen Waggons installiert, rund 40 Prozent davon werden in Echtzeit überwacht.
Ein US-Richter in San Francisco zweifelt, ob Meta urheberrechtlich geschützte Bücher ohne Erlaubnis zur KI-Entwicklung nutzen darf. In einer Anhörung ging es um das Llama-Modell, das auf Werken wie denen von Sarah Silverman basiert. Meta beruft sich auf "Fair Use", die Kläger sprechen von Urheberrechtsverletzung. Zwar räumt US-Richter Vince Chhabria die Möglichkeit einer transformativen Datennutzung ein - fair sei diese jedoch nicht, da die daraus resultierende Technologie den Markt für die urheberrechtlich geschützten Werke überschwemmen könnte.
Sie haben Unternehmen, die urheberrechtlich geschütztes Material verwenden, um ein Produkt zu schaffen, das in der Lage ist, eine unendliche Anzahl konkurrierender Produkte zu erzeugen. Sie verändern damit den Markt für das Werk dieser Person dramatisch – man könnte sogar sagen, sie vernichten ihn –, und behaupten, dafür nicht einmal eine Lizenz zahlen zu müssen.
Jack Krawczyk, ehemaliger Produktchef von Googles KI-Projekten Bard und Gemini, wechselt zu Meta. Meta hatte im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz erstmals eine Standalone-Meta-AI-App vorgestellt. Auf LinkedIn gibt Krawczyk einen Ausblick auf seine Pläne bei Meta: Die Persönlichkeit von KI-Assistenten sei das eigentliche Produkt.
Menschen möchten mit jemandem sprechen, der wie ein Freund oder Coach wirkt – nicht mit einem belehrenden Assistenten. Für gute Gespräche braucht es eine KI, die klug, informiert, nicht wertend, bescheiden und etwas witzig ist. Vertrauen entsteht, wenn man Menschen hilft, eigene fundierte Entscheidungen zu treffen – nicht, wenn man ihnen sagt, was oder wie sie denken sollen.