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Tesla setzt in Zukunft ganz auf KI: Model 3 und Model Y sollen in den USA in Zukunft ausschließlich mit Tesla Vision fahren. Auf Radarsysteme verzichtet der E-Auto-Hersteller komplett.

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Seit Anfang des Jahres plant Tesla öffentlich, die automatischen Fahrsysteme „Autopilot“ und „Full Self-Driving“ komplett auf maschinelles Sehen umzustellen: Kameras filmen die Umgebung und eine KI analysiert in Echtzeit, was auf den Bildern zu sehen ist. Neben Lidar will Tesla damit auch auf bisher verbaute Radarsensoren verzichten.

Vor wenigen Tagen verkündete Tesla-CEO Elon Musk, dass der Umstieg auf „Tesla Vision“ in Nordamerika mit Model 3 und Model Y beginnt. In allen dort produzierten Fahrzeuge verbaut Tesla ab sofort keine Radarsensoren mehr. Die Fahrzeuge werden laut Tesla die ersten sein, die sich einzig auf „Kamera-Vision und die Verarbeitung durch neuronale Netze verlassen“.

Mit dem Wechsel auf Tesla Vision kommen einige Einschränkungen für die Funktionen „Autosteer“ und „Smart Summon“.

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  • Autosteer wird auf eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und einen längeren Mindestfolgeabstand begrenzt.
  • Smart Summon (sofern ausgestattet) und Emergency Lane Departure Avoidance können bei Auslieferung deaktiviert sein.

Alle anderen Autopilot- und FSD-Features sollen je nach Konfiguration aber verfügbar sein. In den kommenden Wochen sollen die bestehenden Begrenzungen per Software-Update aufgehoben werden. Dann soll auch die FSD-Beta v.9.0 verfügbar sein, so Musk auf Twitter.

Model 3 und Model Y liefern Daten für den kompletten KI-Umstieg

Model S und Model X sollen vorerst weiter mit Radar ausgestattet werden. Als Grund gibt Tesla an, dass Model 3 und Model Y die meistverkauften Fahrzeuge seien und daher mehr Daten bereitstellen würden.

„Indem wir sie zuerst auf Tesla Vision umstellen, können wir in kurzer Zeit eine große Menge an realen Daten analysieren, was letztlich die Einführung von Funktionen auf Basis von Tesla Vision beschleunigt“, heißt es im Blog-Beitrag von Tesla.

Tesla Vision und der Lidar-Tesla

Laut Musk helfe Radar zwar aktuell, einige Defizite auszugleichen, sei jedoch langfristig nicht nötig für autonome Fahrzeuge. "Es steht für mich außer Frage, dass wir mit einer reinen Bildverarbeitungslösung ein Auto bauen können, das dramatisch sicherer ist als der Durchschnittsmensch", sagte Musk während eines Investorengesprächs zu den Zahlen des ersten Quartals.

Mit dem Verzicht auf Radar geht Tesla konsequent weiter den Weg hin zu rein kamerabasierter Umgebungserkennung. Andere Hersteller wie Waymo setzen dagegen auf zusätzliche Sensoren wie Lidar, um möglichst genaue Informationen zu sammeln.

Empfehlung

Ein mit Luminar Lidar-Sensor ausgestatteter Tesla heizte kürzlich Spekulationen an, ob Teslas Vision-Ansatz gescheitert ist und der Hersteller auf zusätzliche Lidar-Sensoren setze. Die nun erfolgte Ankündigung von Tesla Vision für Model 3 und Model Y macht jedoch klar, dass Tesla den Lidar-Sensor wohl für den Trainingsprozess oder als Vergleichswert einsetzt und nicht als Echtzeit-Sensor für Kunden plant.

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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