Eigentlich sollte das verschärfte Exportverbot erst in 30 Tagen in Kraft treten. Nun hat die Biden-Regierung das Verbot überraschend vorgezogen.
Im September 2022 kündigte die Biden-Regierung Beschränkungen für den Export von High-End KI-Chips wie Nvidias A100 und H100 nach China und Russland an.
Als Reaktion darauf entwickelte Nvidia neue Chips mit weniger Leistung, die A800 und H800, speziell für den chinesischen Markt, die den Exportbestimmungen entsprachen.
Am 17. Oktober 2022 verkündete das US-Handelsministerium dann zusätzliche Beschränkungen für den Export von KI-Chips, einschließlich der A800 und H800, nach China und Russland. Die Beschränkungen sollten ursprünglich erst in 30 Tagen in Kraft treten.
Am 24. Oktober teilte Nvidia in einer SEC-Meldung mit, dass die neuen Exportbeschränkungen nun früher als geplant in Kraft treten.
Grund für beschleunigten Exportstopp nicht bekannt
Die Beschränkungen gelten für die Chipsätze A100, A800, H100, H800, L40, L40S und RTX 4090, sowie für Komplettsysteme, die mit diesen Chipsätzen verkauft werden, wie die DGX- und HGX-Systeme.
Der beschleunigte Zeitplan kam wohl auch für Nvidia überraschend, aber das Unternehmen erwartet kurzfristig keine nennenswerten finanziellen Auswirkungen aufgrund der starken weltweiten Nachfrage.
Auch AMD ist betroffen, äußerte sich aber nicht. Intel prüft die möglichen Auswirkungen.
Die Exportbeschränkungen sollen verhindern, dass China, Russland und Iran fortschrittliche KI-Chips erhalten, die Durchbrüche ermöglichen könnten, insbesondere für militärische Anwendungen. Um auch den Zugriff über Drittländer zu verhindern, führte die USA auch Exportbeschränkungen in einige Länder des Nahen Ostens ein.
Laut Handelsministerin Gina Raimondo werde China aber weiterhin Halbleiter im Wert von Hunderten Milliarden Dollar aus den USA importieren.