KI in der Praxis

Wizard Engine: Editor für GPT3-basierte KI-Charaktere startet

Tomislav Bezmalinovic
Wizard_Engine_Fable_Studio

Mit der Wizard Engine soll man lebensechte KI-Charaktere erschaffen können. Nun geben die Entwickler die Software an Kreative frei.

Mit der Wizard Engine lassen sich virtuelle Wesen mit einer eigenen Lebensgeschichte, Aussehen und Charakter kreieren. Nach der Erstellung eines KI-Charakters kann dieser mithilfe des Programms auf sozialen Plattformen auftreten und mit Fans interagieren.

In einem ersten Schritt legen Nutzer die Biografie fest, beschreiben die Karriere, die das virtuelle Wesen anstrebt und was ihm widerfahren wird. Auf Basis dieser Angaben generiert das Programm Stimme, Animationen, Dialoge und einen individuellen Lebenspfad.

Ein ebenso wichtiger Bestandteil des virtuellen Wesens sind künstliche Erinnerungen: Nutzer können festlegen und speichern, was der virtuelle Charakter über sein eigenes Leben weiß und von seinen menschlichen Kontakten lernt, sodass es sich in Zukunft an Menschen und vergangene Gesprächsthemen erinnert.

Der KI-Charakter soll mit Menschen auf sozialen Plattformen, in Messaging-Apps und Videospielen interagieren. Das Programm bietet die Werkzeuge für eine automatisierte digitale Existenzform: Hier kann man festschreiben, wo, wann und wie das virtuelle Wesen auftritt. Für die sprachliche Interaktion nutzt es den mächtigen KI-Textgenerator GPT-3.

Nächster Schritt: Geld verdienen mit KI-Charakteren

"Man kann sich die Wizard Engine als eine Art KI-Spielengine vorstellen", sagt Edward Saatchi gegenüber Venturebeat. Saatchi ist Gründer und CEO des Start-ups Fable, das die Wizard Engine entwickelt.

Das Programm erlaube Nutzern, interaktive Erfahrungen mit virtuellen Wesen zu erstellen. Bislang seien Gaming und Deep Learning zwei getrennte Welten gewesen, aber virtuelle Wesen könnten nur existieren, wenn diese Welten zusammenarbeiten, meint Saatchi.

Mit Lucy, Charlie und Beck hat Fable Studio erste KI-Charaktere erstellt. Der bekannteste ist Lucy: Sie ist die Hauptfigur im VR-Film Wolves in the Walls (Filmkritik) und trat auf dem diesjährigen Sundance Film Festival und während der SXSW auf (siehe Video unten). Auch Lucy existiert schon in einer GPT-3-Version.

Nun sucht das Start-up nach Talenten, die das volle Potenzial der Software ausschöpfen und Wege finden, Geld mit den virtuellen Charakteren zu verdienen. Etwa in Form digitaler Influencer oder Avatare, die für Auftritte und Produkte bezahlt werden.

Saatchi sieht besonders viel Potenzial in den Bereichen Mode und Gesundheit. Hier könnten virtuelle Wesen und deren Ersteller Mode-Tipps geben oder sich als digitaler Life-Coach verdingen. Interessierte können sich auf der offiziellen Internetseite für den einjährigen Testlauf anmelden.

Quelle: Venturebeat, Titelbild: Fable Studio

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