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Autonomes Fahren soll Xiaomis zweites Standbein werden. Der Tech-Konzern investiert Milliarden in die neue Sparte und sucht dringend Verstärkung.

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Xiaomi sucht 500 neue Mitarbeiter für die Entwicklung eines autonomen Fahrsystems. Der chinesische Tech-Konzern kündigte seine Offensive auf dem Arbeitsmarkt via Weibo an, dem chinesischen Pendant zu Twitter.

Erst vor etwa einem Monat schrieb das Unternehmen zwanzig neue Stellen aus, die für Entwicklung einer selbstfahrenden Technologie benötigt werden. Dabei handelte es sich um die ersten umfangreichen Maßnahmen auf dem Personalsektor seit der Ankündigung Xiaomis, in den Automobilmarkt einsteigen zu wollen.

Xiaomi: Mit 1,5 Milliarden Dollar vom Smartphone zum Smart Car

Laut Xiaomi-Gründer Lei Jun konzentriere sich das Unternehmen seit der offiziellen Ankündigung im März dieses Jahres voll auf den Aufbau einer eigenen Sparte für elektrisch betriebene Smart Cars. Aktuell stelle man ein talentiertes Team zusammen und arbeite an einer funktionierenden Lieferkette für die Produktion der Fahrzeuge.

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Jun ist ehemaliger CEO der Xiaomi Corporation und leitet nun die Sparte für autonomes Fahren. Allein an dieser Personalie sieht man, wie wichtig das Projekt dem Konzern ist. Berichten zufolge soll Xiaomi etwa 1,5 Milliarden US-Dollar in den Start einer Tochtergesellschaft für autonomes Fahren investieren.

Die neueste Fassung der SAE-Grafik zur Klassifizierung von autonomen Fahrsystemen.
Die neueste Fassung der SAE-Grafik zur Klassifizierung von autonomen Fahrsystemen. | Bild: SAE International

Xiaomi Smart Cars sollen auf der erst kürzlich angepassten SAE-Norm für autonomes Fahren die Stufe 4 erreichen. Das entspricht einer bedingten Fahrautomatisierung und gleichzeitig der höchsten derzeit erreichbaren Entwicklungsstufe. Ein Stufe-4-System benötigt in keinem Fall das Eingreifen eines menschlichen Fahrers. Im Gegensatz zur bislang noch nicht erreichten Stufe 5 können sie aber nur unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden.

Xiaomi schluckt Start-up und investiert in Lidar-Sensoren

Mit den aktuellen Ausschreibungen sucht der Konzern unter anderem Experten für Software, Datenverarbeitungsplattformen, Steuerungssysteme, Entwicklung von Algorithmen zur Millimeterwellen-Verarbeitung und zur Erstellung von HD-Karten. Gerade auf dem Gebiet der hochauflösenden Karten verstärkte sich das Unternehmen erst kürzlich mit dem ausgewiesenen Experten-Team von DeepMotion.

Ein autonom fahrender LKW von SAIC Motors.
Autonom fahrende Lkws von SAIC werden mit Hesais Lidar-Sensoren ausgestattet. | Bild: SAIC / Hesai

Für eine nicht veröffentlichte Summe kaufte Xiaomi das Start-up für autonomes Fahren, das von Branchenkennern auf einen Wert von etwa 130 Millionen Euro geschätzt wird. DeepMotion verfügt über zahlreiche Patente im Bereich des autonomen Fahrens, erstellt HD-Karten und liefert die Technologie für Automated Valet Parking. Insgesamt sollen zwanzig ehemalige DeepMotion-Mitarbeiter zu Xiaomi wechseln.

Auch in einen wichtigen Sensor-Hersteller steckt Xiaomi Kapital. Im Juni gaben beide Unternehmen bekannt, dass der Lieferdienst Meituan und Xiaomi knapp 300 Millionen US-Dollar in Hesai investieren. Hesais Lidar-Sensoren werden unter anderem in Systemen von Bosch, Lyft, Baidu, AutoX, WeRide oder dem Autobauer SAIC Motors eingesetzt. Gut möglich, dass sie bald auch im ersten Xiaomi Smart Car stecken.

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Titelbild: Xiaomi, Quelle: Weibo, Technosports

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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