OpenAI scheint ein weiteres Update für ChatGPT vorzubereiten. Dabei könnte es sich um die bereits angekündigte Business-Version handeln.
Der Reddit-Nutzer "kocham_psy" hat im Quellcode von ChatGPT einen ersten Blick auf die Oberfläche einer möglichen neuen Version von ChatGPT erhascht. Nach eigenen Angaben verwendet er ein Skript, das der Webseite vorgaukelt, Zugriff auf alle Funktionen zu haben. Auf diese Weise entdeckte er eine Woche vor dem offiziellen Release auch die kürzlich eingeführte Chat-Sharing-Funktion.
Der durchgesickerte Screenshot zeigt einen neuen "Arbeitsbereich", ein Profil, in das man Informationen eintragen kann, an die sich ChatGPT standardmäßig erinnern soll, sowie die Möglichkeit, Dateien hochzuladen.
Möglicherweise handelt es sich um eine frühe Version der von OpenAI angekündigten Business-Variante von ChatGPT. OpenAI hat diese Variante Ende April 2023 im Rahmen eines Rollouts neuer Datenschutzmaßnahmen "für die kommenden Wochen" in Aussicht gestellt - das Timing würde also passen.
ChatGPT Business soll datenschutzfreundlicher sein und standardmäßig keine Nutzerdaten mehr für das Training der Modelle verwenden. Im Gegensatz zur Pro-Version bleibt die Chat-Historie aber erhalten.
System-Prompts und chatbare Dokumente für ChatGPT?
Weitere Details zur Business-Version wurden von OpenAI noch nicht verraten, aber der Screenshot zeigt, dass es möglich sein könnte, verschiedene Workspaces, also Arbeitsgruppen, mit Kolleginnen und Kollegen zu teilen.
Der "Profile"-Bereich könnte ChatGPT, ähnlich wie der System-Prompt der GPT-4-API, pre-prompten, etwa mit der eigenen Arbeitsrolle ("Social-Media-Manager", "Redakteur" etc.), sodass diese nicht jedes Mal in den Prompt eingegeben werden muss. Natürlich sind auch bestimmte stilistische Vorgaben denkbar, die ChatGPT dann standardmäßig berücksichtigt. Das würde zur Individualisierung beitragen, die OpenAI-CEO Sam Altman Mitte Februar für ChatGPT ankündigte.
Der Datei-Upload könnte dazu dienen, Dokumente chatfähig zu machen, um z.B. Zusammenfassungen daraus zu generieren oder Informationen zu recherchieren. Hier gibt es insbesondere in der Open-Source-Bewegung Chatbot-Beispiele wie AnythingLLM, die genau diese nützliche Funktion bereits anbieten.
Auch Microsoft plant eine Business-Version von ChatGPT, die sogar auf eigenen Servern laufen, aber das Zehnfache des regulären ChatGPT kosten sollen.