Der Paketservice FedEx kooperiert mit einem Robotik-Start-up. Beliefern uns bald autonom fahrende Roboter?
In einer Pressemitteilung gibt der US-Lieferkonzern FedEx bekannt, künftig autonom fahrende Vehikel für Lieferungen auf "der letzten Meile", also dem direkten Weg zum Kunden, einsetzen zu wollen. Möglich wird das durch eine Kooperation mit dem US-Start-up Nuro, das speziell für diesen Zweck einen selbstfahrenden Liefer-Roboter entwickelt hat.
Nuro R2: Gebaut, um zu liefern
Nuro stellt autonom fahrende Vehikel her, die einzig für die Lieferung von Waren konzipiert sind. Für Menschen ist in den Fahrzeugen kein Platz. Damit der Nuro R2 sicher und ohne menschliches Eingreifen durch die Stadt fahren kann, wird er ähnlich ausgestattet wie die Robotaxis von Waymo oder Cruise.
Das R2 verfügt über 360-Grad-Kameras, Kurz- und Langstreckenradars, Ultraschallsensoren und natürlich Lidar-Sensoren. Der Robo-Lieferwagen ist für die Anwendung auf öffentlichen Straßen vorgesehen und von der US-Verkehrsbehörde lizenziert. Damit die eingesammelten Umgebungsdaten auch gut verarbeitet werden, kommt ein KI-System zum Einsatz. Nuro gibt an, das Fahrzeug sei so konzipiert, dass es die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer priorisiert.
Bevor Nuro einen R2 Waren ausliefern lässt, wird der künftige Einsatzort umfangreich kartografiert. Das Team fährt mit Lidar- und Kamerasystemen ausgestattet durch das entsprechende Gebiet und erstellt HD-Karten. Die werden in das System des R2 eingespeist und helfen ihm bei der Orientierung.
Lieferbots sollen Effizienz und Sicherheit verbessern
FedEx plant ein langfristig angesetztes Pilotprogramm in Houston, Texas. Dabei sollen verschiedene Einsatzzwecke innerhalb des FedEx-Serviceangebots erprobt werden. Als Beispiele führt der Konzern Multistop- und Same-Day-Lieferungen sowie terminbasierte Expresslieferungen an.
Der stetig wachsende Online-Handel und die damit verbundenen Lieferungen und Rücksendungen stellen Paketdienste vor eine immer größer werdende Herausforderung. Konzerne wie FedEx erhoffen sich durch den Einsatz autonom fahrender Vehikel und Automatisierungen in der Lieferkette dem steigenden Kontingent an Lieferungen langfristig Herr zu werden. Zudem sollen die durch Fahrten verursachten Emissionswerte gesenkt werden.
Zu diesem Zweck ging die US-Handelskette Walmart eine Kooperation mit Cruise ein. Gemeinsam planen die Unternehmen einen komplett aus autonom fahrenden Vehikeln bestehenden Lieferservice. Bis 2040 will Walmart komplett emissionsfrei sein und Warenlieferungen ausschließlich mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen durchführen.
Das Start-up TuSimple schickte kürzlich einen autonom fahrenden Truck 1.000 Meilen durch die USA, um die Vorteile selbstfahrender Lkws bei der Frischwarenlieferung zu demonstrieren. Der Robotruck lieferte die Waren ganze zehn Stunden schneller ab als ein herkömmlicher Lkw.
Titelbild: Nuro LLC , Quelle: FedEx