Hongkong ist ein Vorreiter beim Einsatz von KI in der Bildung. Die renommierte Universität von Hongkong führt nun eine eingeschränkte, aber offizielle Nutzung von ChatGPT und DALL-E ein.
Studierende der University of HongKong (HKU) erhalten freien Zugang zu ChatGPT und OpenAIs Bild-KI DALL-E, allerdings mit eingeschränkter Nutzung: Pro Person sind 20 Prompts pro Monat über beide Tools erlaubt.
Die Universität begründet diese Einschränkung damit, dass ein Missbrauch durch Außenstehende verhindert werden soll. Pauline Chiu, HKU-Vizepräsidentin für Lehre und Lernen und Chemieprofessorin, betont zudem, dass Studierende auf diese Weise "gründlich nachdenken" würden, bevor sie eine Frage an ChatGPT stellen.
Eingeschränkte Prompts, eingeschränkter Nutzen
Tatsächlich dürften die Studierenden mit den wenigen zur Verfügung stehenden Prompts sorgfältiger umgehen und beispielsweise ihren Zugang nicht leichtfertig preisgeben. Andererseits sind 20 Prompts so wenig, dass man gerade im Bereich der Bildgenerierung schnell an Grenzen stößt und die Technik nicht ausreizen kann.
Hinzu kommt, dass das ebenfalls sehr leistungsfähige GPT-3.5-Modell von ChatGPT ohnehin kostenlos genutzt werden kann, wenn auch nur über einen VPN-Zugang, da ChatGPT in Hongkong nicht offiziell verfügbar ist. Die Einschränkung erscheint daher etwas willkürlich und dürfte in erster Linie Kostengründe haben.
Auch die Lingnan University in Hongkong hat nach eigenen Angaben eine Lizenz für ChatGPT mit GPT-3.5 erworben und will Studierende und Lehrende in der Nutzung des Tools schulen.
Im Juni kündigte die Bildungsbehörde von Hongkong einen KI-Lehrplan für die Sekundarstufe an, der Themen wie maschinelles Sehen, robotergestütztes Denken, Ethik und die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI umfasst. Auch das Yu Chun Keung Memorial College in Hongkong integriert KI-Tools wie ChatGPT in den Unterricht.