US-Handelsministerin Gina Raimondo forderte mehr Geld, um Chinas Zugang zu KI-Chips zu beschränken – und sprach eine Warnung an Nvidia aus.
US-Handelsministerin Gina Raimondo hat auf dem Reagan National Defense Forum mehr Geld für Exportkontrollen gefordert, um China den Zugang zu hochentwickelten Halbleitern zu verwehren. Raimondo betonte, dass das Bureau of Industry and Security, das für die Verwaltung dieser Kontrollen zuständig ist, mehr Geld benötige. Sie betonte auch, dass amerikanische Unternehmen sich den nationalen Sicherheitsprioritäten anpassen müssten, auch wenn dies kurzfristig Umsatzeinbußen bedeute.
Raimondo kritisierte in ihrem Vortrag auch den Chiphersteller Nvidia dafür, Chips speziell für den chinesischen Markt zu entwickeln, obwohl die USA bereits im Oktober 2022 eine erste Runde von Exportbeschränkungen verhängt hatten.
"Wenn sie einen Chip um eine bestimmte Schnittlinie herum umgestalten, die es ihnen ermöglicht, darauf KI zu betreiben, werde ich ihn am nächsten Tag regulieren", drohte Raimondo.
Heimische Halbleiterproduktion muss gestärkt werden, sagt Raimondo
Raimondo forderte auch, mit der Finanzierung der heimischen Halbleiterproduktion zu beginnen, und betonte, dass es für die nationale Sicherheit unerlässlich sei, die Abhängigkeit von der ausländischen Chipproduktion zu verringern, insbesondere angesichts der geopolitischen Risiken im Zusammenhang mit Taiwan.
In Bezug auf die Beziehungen zwischen den USA und China plädierte sie für ein verantwortungsvolles Management, um eine Eskalation zu vermeiden und sich gleichzeitig der Herausforderungen bewusst zu sein, die China in Bezug auf Wettbewerb und Sicherheit stellt.
Auch europäische Unternehmen leiden unter US-Regulierung
Insidern zufolge entwickelt Nvidia mehrere neue KI-Chips für den chinesischen Markt, darunter die H20-GPU und Gerüchten zufolge eine angepasste Version des RTX 4090. Laut Reuters verzögert sich die Markteinführung des H20-Chips jedoch aufgrund von Problemen bei der Integration durch Serverhersteller auf das erste Quartal 2024.
Die geplanten Chips L20 und L2 sollen hingegen wie geplant ausgeliefert werden. Die Verzögerung könnte Nvidias Marktanteil in China beeinträchtigen und lokalen Konkurrenten wie Huawei zugutekommen, die kürzlich KI-Chips an Baidu verkauft haben.
Neben Nvidia, Intel und AMD ist auch der britische KI-Chiphersteller Graphcore von den Regulierungen betroffen und hat sich kürzlich aus China zurückgezogen. Der Hersteller hat eine unbekannte Zahl von Arbeitsplätzen abgebaut.