Ford will mit KI das Verkehrsverhalten der eigenen E-Roller-Kunden besser kontrollieren und steuern.
Mikro-Mobilität kommt an in den Städten, der reife Umgang mit ihr muss sich erst noch herausbilden: E-Roller werden wild im Vorgarten geparkt, aus Spaß im Fluss versenkt oder fahren im Höchsttempo durch die Fußgängerzone. Der Leih-Scooter hat je nach Studie durchschnittlich zwischen 28 Tagen und drei Monaten bis zur Verschrottung.
Ford will für seine E-Roller-Abteilung Spin daher im kommenden Jahr KI-Kontrollmechanismen einführen. Die nächste Generation der Leih-Scooter wird dafür mit Kameras und Computer-Vision-Technik des KI-Start-ups Drover AI ausgestattet.
KI guckt mit
Pathway nennt Drover AI die Technologie, die E-Rollerfahrern den richtigen Weg weisen soll - in vielerlei Hinsicht. Im Vergleich zur GPS-Ortung soll das Computer-Vision-basierte Verfahren präziser arbeiten und deutlich mehr Daten und Szenarien umfassen.
Über die Kamera beobachtet der Algorithmus die Umgebung und kann zum Beispiel erkennen, wie schnell der Fahrer fährt, ob er auf dem Bürgersteig oder dem Fahrradweg unterwegs ist, ob die Fahrtrichtung stimmt oder ob er in ein Gebäude hineinfährt wie in eine Tiefgarage. In diesem Fall geht die Sirene des Rollers los und der Motor aus - der Fahrer muss den Roller aus der Garage schieben, um weiterfahren zu können.
Die Berechnungen finden am Rande der Cloud statt, die KI-Kontrolle soll daher ohne spürbare Latenz funktionieren. Städte sollen mit Pathway in Echtzeit Einfluss ausüben können auf das Fahrverhalten von Rollern in ihrem Gebiet.
Außerdem sollen Städte aus den aufgezeichneten Daten Rückschlüsse ziehen können auf Staus oder Straßenschäden und so ihre Verkehrsinfrastruktur verbessern. Das Thema Datenschutz wird weder in Fords Pressemitteilung noch auf der Webseite des Start-ups erwähnt.
Ausrollen soll das KI-Update für Spin-Roller im kommenden Jahr. Als erstes Testgebiet ist New York vorgesehen, anschließend sollen weitere Städte in den USA und UK folgen.