Microsoft hat neue KI-Funktionen angekündigt, die Unternehmen helfen sollen, ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren und zu optimieren.
Ab nächsten Monat sind die im Mai vorgestellten autonomen Agenten im Copilot Studio in einer öffentlichen Vorschauversion auch für kleinere Unternehmen verfügbar. Zudem integriert Microsoft zehn neue autonome Agenten in seine Business-Software Dynamics 365.
Mit Copilot Studio können Unternehmen ihre eigenen KI-Agenten erstellen, die sich auf die im Microsoft 365 Graph gespeicherten Informationen stützt. Diese Agenten arbeiten im Auftrag von Mitarbeiter:innen, Teams oder ganzen Abteilungen und automatisieren Routineaufgaben. Copilot Studio dient als zentrale Schnittstelle für die Interaktion mit den Agenten.
Beispielsweise kann ein Copilot auf eine eingehende E-Mail reagieren, die Details des Absenders abrufen, frühere Kommunikationen einsehen und mithilfe generativer KI eine geeignete Kette von Aktionen in der Antwort auslösen.
Microsoft schlägt außerdem einen IT-Helpdesk-Copilot vor, der Tickets autonom bearbeitet, einen Copilot zur Einarbeitung neuer Mitarbeiter:innen oder einen persönlichen Concierge für Vertrieb und Service, der sich an Gästepräferenzen erinnert und proaktiv Upselling-Möglichkeiten vorschlägt.
Copilot angeblich bereits bei 60 Prozent der Fortune 500
Laut Jared Spataro, Microsofts Marketingchef für KI in Unternehmen, setzen bereits 60 Prozent der Fortune-500-Firmen die KI-Lösung Microsoft 365 Copilot ein. Der Telekommunikationsanbieter Lumen Technologies, der Industriekonzern Honeywell und der Finanzsoftware-Anbieter Finastra berichten in diesem Zusammenhang von Produktivitätssteigerungen und Kosteneinsparungen, so Spataro in einem Blogbeitrag.
Einige Unternehmen, darunter die Anwaltskanzlei Clifford Chance, die Unternehmensberatung McKinsey, die Haustierpflegekette Pets at Home und der Medienkonzern Thomson Reuters, nutzen Copilot Studio bereits, um eigene Agenten zu entwickeln. Pets at Home hat beispielsweise einen Agenten im Einsatz, der mögliche Betrugsfälle schneller erkennen soll.
Auch Microsoft selbst nutzt Agenten
Auch Microsoft selbst nutzt Copilot und Agenten, um interne Abläufe zu verbessern. Ein Vertriebsteam steigerte seinen Umsatz pro Mitarbeiter um 9,4 Prozent, so Spataro. Ein Kundenservice-Team bearbeite Anfragen fast 12 Prozent schneller.
Dank eines speziellen Agenten, der Käufer unterstützt, verzeichne das Marketing-Team auf der Website Azure.com eine um 21,5 Prozent höhere Konversionsrate. Im Personalwesen beantworte ein Self-Service-Agent Mitarbeiterfragen 42 Prozent genauer.
Für Vertriebs-, Kunden-Service-, Finanz- und Supply-Chain-Teams bietet Microsoft in Dynamics 365 zehn vorgefertigte Agenten an, darunter einen Agenten zur Bewertung von Verkaufschancen, einen Agenten für die Kommunikation mit Lieferanten sowie Agenten zum Erkennen von Kundenbedürfnissen und zum Verwalten von Kundenwissen.
Microsoft betont, dass alle Agenten den unternehmenseigenen Richtlinien für Sicherheit, Datenschutz und verantwortungsvollen Umgang mit KI entsprechen. Die Datenquellen der Agenten unterliegen strengen Sicherheitsmaßnahmen, die in Copilot Studio verwaltet würden.
Die im März 2023 gestartete KI-Plattform Copilot soll sowohl den Alltag von Privatanwender:innen als auch Unternehmen transformieren. Mithilfe von OpenAI-Sprachmodellen integriert Microsoft KI-Funktionen unter anderem in seine Office-Suite.
Microsoft 365 Copilot inklusive Copilot Studio ist ab 28,10 Euro monatlich pro Nutzer:in erhältlich. Um eigene Agenten zu erstellen, die über mehrere Kanäle für Mitarbeitende und Kund:innen verfügbar sind, ist ein Abonnement für 187,20 Euro monatlich erforderlich, das 25.000 Nachrichten inkludiert.