Microsoft will angeblich neue eigene KI-Modelle sowie Deepseek und Co. in Copilot integrieren
Kurz & Knapp
- Microsoft entwickelt unter der Leitung von Mustafa Suleyman eine eigene KI-Modellfamilie namens MAI, die in Benchmarks fast die gleiche Leistung wie führende Modelle von OpenAI und Anthropic erzielen soll.
- Die neuen Modelle sind deutlich größer als Microsofts bisherige Phi-Familie und könnten noch in diesem Jahr als API für externe Entwickler verfügbar gemacht werden. Erste Tests laufen bereits, um MAI in Copilot anstelle der OpenAI-Modelle einzusetzen.
- Die Entwicklung der MAI-Modelle dauerte fast ein Jahr, geprägt von technischen Rückschlägen, strategischen Kursänderungen und der Abwanderung wichtiger Talente zu OpenAI.
Microsoft entwickelt unter der Leitung seines "CEO of AI" Mustafa Suleyman eine Familie eigener KI-Sprachmodelle, die mit OpenAI und Anthropic konkurrieren sollen. Der Technologieriese plant, die Modelle noch in diesem Jahr als API anzubieten.
Laut einem Bericht von The Information hat das KI-Team von Microsoft unter der Leitung von Mustafa Suleyman einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die intern als MAI bezeichnete Modellfamilie erzielt in gängigen Benchmarks fast die gleiche Leistung wie führende Modelle von OpenAI und Anthropic. Auch ein Reasoning-Modell wie OpenAI o1 soll dabei sein.
Die neuen Modelle sind deutlich größer als die bisher von Microsoft veröffentlichte Phi-Familie, die eher auf Preis-/Leistung optimiert ist. Noch in diesem Jahr könnte Microsoft die Modelle als API für externe Entwickler zur Verfügung stellen. Damit würde der Konzern in direkten Wettbewerb mit ähnlichen API-Angeboten von OpenAI und anderen KI-Laboren treten.
Parallel dazu experimentiert Microsoft bereits damit, nicht nur die eigenen MAI-Modelle, sondern auch Modelle von xAI, Meta und DeepSeek in Copilot zu testen – als potenziellen Ersatz für die bisher genutzten OpenAI-Modelle. Diese Diversifizierungsstrategie könnte Microsoft mehr Unabhängigkeit von seinem KI-Partner verschaffen.
Holpriger Weg zur KI-Unabhängigkeit
Die Entwicklung der MAI-Modelle dauerte aufgrund technischer Rückschläge, strategischer Kursänderungen und der Abwanderung wichtiger Talente fast ein Jahr. In dieser Zeit hat OpenAI mehrere neue Modellgenerationen veröffentlicht.
Besonders schmerzlich war der Verlust von Sébastien Bubeck, dem leitenden Forscher des Phi-Projekts, an OpenAI. Er nahm laut The Information mehrere Microsoft-Forscher mit zum Konkurrenten.
Etwa zur Zeit von Bubecks Weggang begann Suleymans Frustration mit OpenAI zu wachsen, auch weil OpenAI keine Einblicke in die Funktionsweise seines o1-Modells gewährte. Trotzdem gelang es dem von Karén Simonyan geleiteten KI-Modell-Team, ähnliche Fähigkeiten durch die Implementation von Chain-of-Thought-Reasoning zu entwickeln.
Schon im Frühjahr 2024 kursierten Gerüchte über ein Microsoft-Modell namens MAI-1 mit etwa 500 Milliarden Parametern. Microsofts CTO Kevin Scott bestätigte damals auf LinkedIn die Existenz von MAI, betonte aber gleichzeitig die langfristige Partnerschaft mit OpenAI. Das neue Modell sollte auf Technologie und Trainingsdaten des übernommenen KI-Startups Inflection von Suleyman basieren, für dessen geistiges Eigentum Microsoft 650 Millionen Dollar zahlte.
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