Wenn die Programmiererlegende John Carmack an eine generelle Künstliche Intelligenz glaubt, wer mag dann noch an ihr zweifeln?
Doom-Erfinder und Oculus-Technikchef John Carmack ist bekannt für seine nüchternen, pragmatischen Analysen technologischer Entwicklungen. Seine Prognosen sind freilich nicht unfehlbar, aber PR-Geschwurbel und Hype-Nonsens wird man aus seinem Mund nicht vernehmen.
Das passt zu seiner philosophischen Denkrichtung, die er im Podcast mit Joe Rogan verrät: Er sei ein "strikter Materialist", führt also alle Phänomene und Vorgänge letztlich auf Materie und ihre physikalischen Verhältnisse zurück.
Carmack glaubt an eine Super-KI
In diesem Kontext bekennt sich Carmack dann auch zu einer Überzeugung: Er glaubt, dass die Menschheit eines Tages eine Super-KI entwickeln wird.
"Ich denke, unser Verstand ist nur unser Körper in Aktion, und es gibt keinen Grund, warum wir das nicht auf irgendeine Art und Weise simulieren können", sagt Carmack.
Innerhalb der nächsten zehn Jahre erwartet Carmack "klare Signale für eine generelle KI", obwohl er einräumt, dass er häufig unterschätze, wie lange manche Dinge benötigen.
Allerdings: "Als Programmierer kann ich normalerweise sagen, dass ich mich um 50 Prozent verschätzt habe, während alle anderen sich um 100 Prozent verschätzten oder so."
Carmack vermutet, dass die aktuell 500 schnellsten Super-Computer schon gut gerüstet sind für KI-Aufgaben. Innerhalb der nächsten zehn Jahre würden sich maschinelle Rechenleistung und jene des Gehirns kreuzen.
Dem Gehirn unterstellt Carmack mangelnde Effizienz, zum Beispiel im visuellen Kortex: "Wir brauchen nicht ansatzweise so viele Transistoren im Computer wie das Gehirn Neuronen benötigt, um die ersten Ebenen zu verarbeiten."