Das Bild-KI-Start-up Midjourney könnte langfristig in das Hardware-Geschäft einsteigen. Kürzlich wurde ein Leiter für das Hardware-Geschäft eingestellt. Woran könnte er arbeiten?
Im Dezember hat Ahmad Abbas als "Head of Hardware" bei Midjourney angefangen. Zuvor war er eine treibende Kraft hinter Apples Vision Pro: Mehr als fünf Jahre begleitete er die Entwicklung von Apples Mixed-Reality-Brille, zuletzt als "Hardware Engineering Manager". Auch bei Elon Musks Gehirnchip-Start-up Neuralink war Abbas zwischendurch beschäftigt.
Abbas und Midjourney-Gründer David Holz sind ebenfalls alte Bekannte: Abbas arbeitete fast vier Jahre als Hardware Engineer bei Leap Motion. Das Start-up für eine Fingertracking-Kamera wurde 2008 von Holz gegründet.
Rund zwölf Jahre lang war Holz CTO des Unternehmens, das 2019 von Ultrahaptics übernommen wurde und heute als Ultraleap firmiert. Beide Köpfe haben also viel Erfahrung mit Hardware.
Was ist der Midjourney Orb?
Kurze Antwort: Wir wissen es nicht - und wahrscheinlich wissen es Holz und Abbas selbst bisher nicht genau.
Wahrscheinlich handelt es sich um einen losen Projektnamen für die zu entwickelnde Hardware-Strategie. Derzeit konzentriert sich das Midjourney-Hardware-Team auf die Erfassung von 3D-Daten.
Midjourney arbeitet an Modellen für die Video- und 3D-Generierung und benötigt Trainingsmaterial. Gerade bei 3D ist Holz "sehr optimistisch", bald gute Ergebnisse generieren zu können.
Auch wenn über die Hardware selbst noch nichts bekannt ist, kann man sich vorstellen, wofür sie gebaut wird: KI-generierte 3D-Welten und vermutlich in Echtzeit generierte Videospiele.
Holz erwähnte das Projekt Anfang Januar 2024 in Discord-Gesprächen mit Midjourney-Nutzern und beschrieb es als ein Gerät, mit dem man Tausende von 3D-Räumen generieren und verwalten könne. Später bestätigte er bei X die Arbeit am "Orb".
Sein Bildmodell Midjourney bezeichnete Holz bereits als "sehr langsame Spiele-Engine" und versprach für die Zukunft, volumetrische 3D-Welten, die mit 60 Bildern pro Sekunde generiert werden.
In einem Kommentar vom Sommer 2022 prognostiziert Holz, dass es in zehn Jahren eine Spielkonsole mit KI-Prozessor geben wird, die Spiele in Echtzeit generiert.