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Mit einem futuristischen Look läutet Baidu das Zeitalter der „Robot-Trucks“ ein. Was kann der autonom fahrende Lkw des KI-Giganten?

Das chinesische Start-up DeepWay präsentierte am Wochenende einen autonom fahrenden Schwerlast-Lkw mit Elektroantrieb. Mit seinem futuristischen Design erinnert der Lkw an eine Nutzfahrzeug-Variante von Teslas Cyber Truck. Allerdings steckt in dem Robo-Truck die Technologie eines anderen Großkonzerns: DeepWay arbeitet eng mit Chinas größtem Internet- und KI-Unternehmen Baidu zusammen.

DeepWay mit Robo-Truck auf dem Weg zum Ruhm?

Der Sci-Fi-Truck hört auf den Namen Xingtu, was ins Deutsche übersetzt so viel wie „Weg zum Ruhm“ bedeutet. Eine Rechenleistung von über 500 TOPS sollen in Kombination mit einer „Ultra-Langstrecken-Sensorik“ Sichtweiten von mehr als einem Kilometer und Level 3 auf der SAE-Norm für autonomes Fahren ermöglichen.

Basierend auf Baidus autonomem Fahrsystem „Apollo“ ist die erste Generation von Xingtu Robo-Trucks somit in der Lage, unter bestimmten Bedingungen automatisiert und ohne menschliches Eingreifen zu fahren. Dennoch braucht es Sicherheitsfahrer:innen hinter dem Steuer, die bei Bedarf übernehmen können.

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300 Kilometer am Stück mit elektrischem Antrieb

Der Sci-Fi-Truck ist unter anderem mit zehn Bordkameras, fünf Millimeterwellen-Radaren und drei Infrarot-Detektoren ausgestattet. Dazu kommt Baidus KI-System und ein ausdauerndes 450 Kilowattstunden-Akkupaket. Bei einer Ladung von 49 Tonnen soll das Reichweiten von bis zu 300 Kilometern ermöglichen.

Baidu und DeepWay wollen die Xingtu-Flotte auf chinesischen Schnellstraßen einsetzen, die für den Güterverkehr ausgelegt sind. In drei bis fünf Jahren soll die Technik auf Level 4 des autonomen Fahrens weiterentwickelt werden. Wann Xingtu zum ersten Mal auf öffentlichen Straßen zum Einsatz kommt, ist nicht bekannt.

Baidu steigt in einen Billionen-Dollar-Markt ein

Mit der Entwicklung eines autonom fahrenden Trucks steigt Baidu in einen Multi-Billionen-Dollar-Markt ein. Allein in den USA liegt das Marktpotenzial für Robo-Trucks laut Analysten bei über 800 Milliarden US-Dollar. Dort würde Baidu mit Unternehmen wie Aurora, Embark oder Plus.AI konkurrieren, die schon heute autonom fahrende Trucks über Amerikas Highways schicken.

Gerade für Frischwarenlieferungen können selbstfahrende Lkws Experten zufolge zum Gamechanger werden. So zeigte das Start-up TuSimple kürzlich mit einer 1000-Meilen-Fahrt durch die USA, dass selbstfahrende Robo-Trucks im Vergleich zu menschlichen Fahrern die gleiche Strecke bis zu zehn Stunden schneller zurücklegen können.

Reichlich Konkurrenz bekommt Baidu auch aus dem eigenen Heimatland China. Erst kürzlich vermeldete das von Nissan unterstützte Unternehmen für autonomes Fahren WeRide den Kauf eines Robo-Truck-Start-ups. Mit der Übernahme von MoonX.AI sicherte sich WeRide die Expertise von mehr als 50 erfahrenen Ingenieuren.

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Auch Pony.AI schickt bald autonome Lkws durch Peking. Mit der neuen Generation des KI-Systems „PonyAlpha X“ soll schon in Kürze die Massenfertigung von Robo-Trucks erreicht werden.

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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