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Chinesische Technologieunternehmen entwickeln KI-Modelle, die mit westlichen Systemen mithalten können. Dabei profitieren sie auch von Open-Source-Entwicklungen aus den USA.

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Chinesische Technologieunternehmen haben in den vergangenen Wochen KI-Systeme vorgestellt, die mit führenden US-Technologien konkurrieren können. Laut Interviews der New York Times mit einem Dutzend Technologen und Forschern chinesischer Technologieunternehmen sind Open-Source-Technologien ein Hauptgrund für die schnellen Fortschritte in der KI-Entwicklung Chinas.

Ein Beispiel ist der Videogenerator Kling des chinesischen Internetunternehmens Kuaishou, der bereits seit über einem Monat in China und seit Mittwoch weltweit verfügbar ist. Auch das Start-up 01.AI hat eine Chatbot-Technologie veröffentlicht, die bei gängigen Benchmarks zum Zeitpunkt der Veröffentlichung genauso gut abschnitt wie US-Modelle. Ebenso präsentierte der Cloud-Konzern Alibaba eine leistungsstarke KI-Lösung.

Die Regulierung von Open-Source-KI ist eine Gratwanderung. Wenn der Westen seine eigenen Open-Source-Projekte bremst und damit möglicherweise den Fortschritt Chinas verlangsamt, könnten chinesische Projekte mittelfristig zum Open-Source-Goldstandard werden. Dass chinesische Technologieunternehmen Open-Source-Technologien veröffentlichen, die im Westen adaptiert werden, ist zwar noch selten, kommt aber bereits vor.

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Außerdem sind chinesische Unternehmen eher bereit, ihre Technologien mit Verbrauchern zu teilen, wenn westliche Unternehmen und Regierungen noch Bedenken haben - zum Beispiel wegen Fake News. OpenAI-CEO Sam Altman warnte kürzlich, dass der Export oder Import von KI auch ein Export oder Import von Werten sei.

In China entwickelte KI-Modelle müssen vor der Veröffentlichung auf die Einhaltung sozialistischer Werte geprüft werden. Generative Modelle dürfen etwa keine Bilder oder Texte ausgeben, die nicht in die politische Agenda der Regierung passen.

Der Videogenerator Kling ist hier ein anschauliches Beispiel für beides: Fake News und Werteverzerrung. Video-Prompts zu "Tiananmen Square Protests" etwa brechen mit einer Fehlermeldung ab. Ein Video vom brennenden Weißen Haus generiert das System.

Video: Christian Bennefeld via LinkedIn

Die USA wollen die chinesische KI-Entwicklung unter anderem durch Exportbeschränkungen für leistungsfähige KI-Chips bremsen. Auch OpenAI hat angekündigt, die Nutzung der eigenen Dienste von China und anderen autoritären Staaten aus konsequenter einschränken zu wollen.

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Zusammenfassung
  • Chinesische Technologieunternehmen entwickeln KI-Modelle wie Videogeneratoren und Chatbots, die mit führenden Systemen aus den USA mithalten können. Dabei profitieren sie auch von Open-Source-Technologien westlicher Unternehmen.
  • Die Regulierung von Open-Source-KI stellt eine Herausforderung dar: Bremst der Westen eigene Open-Source-Projekte, könnten chinesische Technologien zum neuen Standard werden. Chinesische Unternehmen sind zudem eher bereit, ihre KI-Systeme mit Verbrauchern zu teilen.
  • In China müssen KI-Modelle vor der Veröffentlichung auf Einhaltung sozialistischer Werte geprüft werden. Der Videogenerator Kling zeigt die Problematik: Videos zu Protesten am Tiananmen-Platz brechen mit Fehlermeldung ab, ein Video vom brennenden Weißen Haus wird jedoch generiert.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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