In der Wiege des digitalen Trackings wird Clearview AI von Menschen verklagt, die sich speziell für die Rechte von Immigranten einsetzen.
Die Gruppen Mijente und NorcalResist setzen sich für die Rechte von Menschen mit Migrationshintergrund in den USA ein. Gemeinsam mit vier weiteren politischen Aktivisten reichen sie beim California Superior Court in Alameda County Klage gegen Clearview AI ein, das Start-up, das eine umstrittene KI-gestützte Gesichtersuchmaschine anbietet. Sie kann Menschen anhand eines Fotos innerhalb von Sekunden identifizieren und Informationen zur Person aus dem Internet zusammentragen.
In der Klage heißt es, dass die "Massenüberwachungstechnologie" von Clearview AI die Persönlichkeitsrechte von Menschen in Kalifornien im Allgemeinen verletze und Immigranten und farbige Gemeinschaften besonders stark schädige.
Die Kläger wollen eine einstweilige Verfügung gegen Clearview AI erzwingen, die die Nutzung der Gesichtersuchmaschine in Kalifornien verbietet und dafür sorgt, dass Clearview AI im System vorhandene Fotos von Kaliforniern löscht. Die Software würde trotz eines Verbots durch mehrere kalifornische Städte noch immer von staatlichen Behörden eingesetzt.
Clearview AI sieht sich im Recht
"Clearview AI hält sich an alle geltenden Gesetze und das Vorgehen des Unternehmens ist vollständig durch den Ersten Zusatzartikel geschützt", sagt Clearview-Anwalt Floyd Abrams gegenüber CNN Business.
Die Kläger hingegen bezeichnen Clearview AIs System als "einen erschreckenden Sprung in Richtung eines Massenüberwachungsstaates, in dem die Bewegungen der Menschen verfolgt werden, sobald sie ihr Haus verlassen."
Die neue Anklage in Kalifornien ist eine von zahlreichen rechtlichen Auseinandersetzungen, in denen sich Clearview AI für die eigene Überwachungstechnologie rechtfertigen soll. Unter anderem liegt das Start-up mit Schweden und Kanada im Clinch.