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Führende Cloud-Anbieter und ihre Kunden äußern sich vorsichtiger über generative KI. Kosten, Effizienz und tatsächlicher Nutzen stehen im Mittelpunkt.

Der ganz große Wirbel um generative KI scheint sich abzukühlen. Laut The Information äußern sich mehrere Führungskräfte, Produktmanager und Vertriebsmitarbeitende großer Cloud-Anbieter - darunter Microsoft, Amazon Web Services und Google - vorsichtig über die Bereitschaft ihrer Kunden, in neue KI-Dienste zu investieren.

Gründe dafür sind die hohen Betriebskosten, die mangelnde Genauigkeit und die Schwierigkeit, den tatsächlichen Mehrwert der generativen KI im Arbeitsalltag zu messen.

Einige Cloud-Kunden sind trotz erfolgreicher Tests in kleinen Gruppen auf Probleme gestoßen, als sie die Technologie für Tausende Nutzer ausrollen wollten, berichten Mitarbeitende von Cloud-Anbietern.

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Ein Gartner-Analyst prognostizierte in einer Präsentation vor Amazon AWS-Vertriebsmitarbeitenden, dass sich die Branche auf dem Höhepunkt des "Hype-Zyklus" um große Sprachmodelle und andere generative KI befinde. Er erwartet, dass die Euphorie in eine "Talsohle der Enttäuschung" übergehen wird. Langfristig rechnet er jedoch mit einer breiten Akzeptanz.

Generative KI bedeutet bisher viel Aufwand, wenig Ertrag

Microsoft hat zwar durch die exklusive Kooperation mit OpenAI eine Umsatzsteigerung im Cloud-Geschäft durch KI erzielt. Aber Google und AWS haben mit ihren jüngsten Investitionen noch keinen finanziellen Erfolg erreicht.

Analysten schätzen, dass Microsoft im vergangenen Jahr mehr als 1,6 Milliarden US-Dollar mit KI-bezogenen Cloud-Diensten umgesetzt hat. Das ist größtenteils auf den Verkauf von OpenAI-Software und die Nutzung von Microsoft-Cloud-Servern durch OpenAI zurückzuführen.

Die Investitionen von OpenAI in Cloud-Computing-Kapazitäten wurden Mitte 2023 auf rund eine Milliarde US-Dollar geschätzt. OpenAI nutzt die Recheninfrastruktur von Microsoft, sodass die von Microsoft investierten bis zu 13 Milliarden US-Dollar anteilig zurückfließen.

Google hofft, allein in diesem Jahr in Nordamerika mindestens eine Milliarde US-Dollar mit dem Verkauf von KI-Diensten an Cloud-Kunden zu erwirtschaften. Im Vergleich zu den 33 Milliarden US-Dollar, die Google Cloud im vergangenen Jahr erwirtschaftet hat, ist das ein kleiner Betrag.

Empfehlung

Neben neuen KI-Diensten wie Gemini bietet Google auch ältere Dienste an, von denen einige bereits seit fast einem Jahrzehnt verfügbar sind, wie Sprach-zu-Text-Umwandlung und Bildanalyse.

Bei Chatbots zählt weiter nur ChatGPT

Google will mit dem KI-Chatbot Gemini Advanced, der mit ChatGPT konkurriert, generative KI direkt an Endanwender verkaufen. Google hat die fortschrittlichste Version des Chatbots in ein Google One-Abonnement für 20 US-Dollar pro Monat integriert.

Bisher konnte Gemini Advanced, so der Name des neuen Chatbots, jedoch ebenso wie sein Vorgänger Google Bard keine Spuren hinterlassen. ChatGPT ist allein auf weiter Flur, aber auch hier stagnieren laut Similarweb die Zugriffszahlen: Der bisherige Rekord vom Mai 2023 mit 1,8 Milliarden Zugriffen konnte bisher nicht erneut erreicht werden. Im Februar 2024 lagen die Zugriffe bei 1,6 Milliarden.

OpenAI bietet ChatGPT und eigene KI-Modelle auch per App und API an. Diese Zahlen sind in der Statistik nicht enthalten und könnten ein Wachstum aufweisen.

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Zusammenfassung
  • Führungskräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter großer Cloud-Anbieter wie Microsoft, Amazon Web Services und Google äußern sich zurückhaltend über die Bereitschaft ihrer Kunden, in generative KI-Dienste zu investieren.
  • Sie verweisen auf die hohen Betriebskosten, die mangelnde Genauigkeit und die Schwierigkeit, den tatsächlichen Mehrwert zu messen.
  • Ein Gartner-Analyst prognostiziert, dass die Branche den Höhepunkt des "Hype-Zyklus" um generative KI erreicht hat und nun eine "Talsohle der Enttäuschung" durchlaufen wird, bevor langfristig eine breite Akzeptanz erreicht wird.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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