Künstliche Intelligenz

Hulu: Deepfake-Spot statt Corona-Pause

Matthias Bastian
US-Sportler stehe vor einer Hulu-Werbeleinwand. Ihre Gesichter wurden per Deepfake auf den Körper gesetzt.

Deepfakes kommen im Produktionsalltag an.

Wegen der Corona-Pause sind Dreharbeiten nur eingeschränkt möglich. Dennoch wollte der US-Streaming-Dienst Hulu für einen Werbespot US-Sportstars vor die Kamera holen, um die Wiederaufnahme der Live-Sport-Berichterstattung anzukündigen.

Hulu disponierte um: Anstatt die Sportler Damian Lillard, Aaron Judge und Skylar Diggins-Smith persönlich zu treffen, spielte das Unternehmen die Spots zuerst mit Körperdoubles ein. Dann legte es die Gesichter per Deepfake auf die Gesichter der Körperdoubles. Das Ergebnis könnt ihr im folgenden Video sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=50J4VP2AG9o

KI-Training per Zoom-Konferenz

Die Daten für das Deepfake-KI-Training generierte Hulu auf ungewöhnliche Weise: per Zoom-Videokonferenz. Die Sportler mussten in verschiedenen Winkeln in die Webcam schauen und die Vokale A, E, I, O, U aufsagen sowie den Satz "Hulu hat wieder Live-Sport".

Außerdem machten sie verschiedene Gesichtsausdrücke passend zur Story des Werbespots. Dem Datensatz wurden zusätzlich noch Fotos der Sportler beigemischt.

Perfekt ist der Deepfake-Gesichtertausch nicht, bei Twitter flog der Trick schnell auf. Allerdings machten weder Hulu noch die beteiligten Sportler ein Geheimnis aus der Deepfake-Nummer und deuteten den Computer-Trick in den Social-Media-Posts zum Video an.

Eine Liste mit zwölf besonders gelungenen Deepfake-Videos findet ihr hinter dem Link, außerdem beschreiben wir hier die Geschichte der Deepfakes.

Über ein Deepfake-Hollywood-Szenario, bei dem man die Schauspieler per Knopfdruck tauscht, sprechen wir im MIXEDCAST-Folge #169.

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