Künstliche Intelligenz

KI-Überwachung für Hunde verteilt automatisch Komplimente

Maximilian Schreiner
Ein Hund mit Mann auf der Straße mit Bounding-Boxen umlegt von einer Bildanalyse-KI

KI-Überwachung mal anders: Ein Hundeliebhaber scannt nach haarigen Gefährten vor seiner Haustür und verteilt automatisiert Komplimente per Megafon.

Was ist besser, als Hundefotos auf Instagram anzuschauen? Die Antwort ist klar: Echte Hunde aus dem Fenster beobachten. Doch die Frequenz der visuellen Befriedigung ist im echten Leben viel geringer als bei Instagram - und niemand unter 70 (und vielleicht auch nicht darüber) will den ganzen Tag am Fenster sitzen.

Ein einfallsreicher YouTuber hat jetzt eine KI-Lösung für die Echtwelt-Hundebeobachtung entwickelt: Damit "Ryder Calm Down" nicht den ganzen Tag am Fenster stehen muss, setzt der YouTuber auf eine KI-Hundeerkennung.

Dafür lässt er die Bildanalyse-KI YOLOv3 auf einem Raspberry-Pi-Computer laufen, die den Videostream einer angeschlossenen Raspberry-Pi-Kamera auf vierbeinige Fellansammlungen untersucht. Über ein angeschlossenes Megafon meldet der Mini-Computer jede Hundesichtung per Roboterstimme: "Aufgepasst. Da kommt ein Hund."

Automatisierte Komplimente & günstige KI-Überwachung

Doch wer soll den haarigen Gefährten Komplimente geben, wenn der Hundeliebhaber nicht zu Hause ist? Die Lösung ist simpel: Der YouTuber richtet das Megafon auf die Straße und jede Hundesichtung löst ein vorher aufgezeichnetes Kompliment wie "I like your dog!" aus.

Die automatisierte Hundeerkennung ist ein spaßiges Beispiel - zeigt aber auch, wie einfach und günstig es ist, eine gut funktionierende KI-Überwachung einzurichten: Ein Raspberry Pi kostet circa 60 Euro, das Kameramodul knapp 30 Euro, die Bildanalyse-Software YOLOv3 ist kostenlos verfügbar und die Implementierung erfordert nur rudimentäre Code-Fähigkeiten, die man sich bei YouTube-Tutorials schnell aneignen kann.

Joe Redmon, der Entwickler von YOLOv3, stellte seine Arbeit an der Software Anfang 2020 ein, da er einen Missbrauch der Technologie fürchtet. Er habe die Arbeit an YOLO geliebt, aber könne militärische Anwendungen und die Eingriffe in die Privatsphäre durch solche Systeme nicht länger ignorieren. Neue Versionen von YOLO gibt es dank der Open-Source-Gemeinschaft dennoch - ohne Redmon als Entwickler.

Quelle & Titelbild: Ryder Calm Down/ YouTube

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