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Eine Studie zeigt, dass Menschen die Fehler von Bildanalyse-KIs vorhersehen können. Das sind gute Neuigkeiten für die Kooperation zwischen Mensch und KI.

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Künstliche Intelligenz für die Bildanalyse kann leicht ausgetrickst werden: Oft reichen schon einige veränderte Pixel oder ein bunter Sticker und statt einer Banane sehen sie einen Toaster. Oder schlimmer: Eine Banane statt eines Gewehrs. KI-Hacker könnten beispielsweise mit einem Sticker auf einem Straßenschild die Geschwindigkeit eines autonomen Fahrzeugs beeinflussen.

Das ist ein Problem, denn Künstliche Intelligenz soll mittels Bildanalyse Krankheiten diagnostizieren, Gesichter erkennen oder unsere Autos steuern, also unsere gesellschaftliche Organisation an ganz entscheidenden Stellen unterstützen. Wie soll das funktionieren, wenn sie leicht übertölpelt werden kann?

Forscher haben eine Idee: Maschinen-Empathie. Menschen sollen ein intuitives Verständnis für die Fehler unserer künstlichen Intelligenzen entwickeln können.

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Schwächen kennlernen

Unser Alltag ist durchzogen von Technologie mit begrenzten Mitteln. Beispiele sind Sprachassistenten wie Alexa oder Google Assistant. Durch die regelmäßige Interaktion mit den Systemen entwickeln Menschen eine Art siebten Sinn für ihre Schwachstellen: Welche Fragen können die Assistenten noch sinnvoll beantworten? An welchen scheitern sie? Intuitiv wissen wir das häufig schon, bevor wir unsere Frage überhaupt stellen.

Die Forscher Zhenglong Zhou und Chaz Firestone glauben, dass wir auch für Bildanalyse-KIs ein solches Verständnis entwickeln müssen. Egal ob Krebsdiagnose oder autonomes Auto: Menschen sollen Situationen erkennen, mit der die KI überfordert ist, sagt Firestone.

Fehler sind logisch und Menschen können sie verstehen

Damit das klappt, müssen diese Fehler jedoch vorhersehbar sein. Wie die Experimente der beiden Forscher zeigen, ist das tatsächlich der Fall: Menschen besitzen die Fähigkeit, die Fehler der Bild-KIs mit hoher Genauigkeit vorherzusagen.

Die Forscher griffen 48 der häufigsten Fehleinschätzungen typischer Bild-KIs auf. Anschließend gaben sie den etwa 1.800 Teilnehmern der Studie die Aufgabe, vorherzusagen, wie die Bild-KIs ein Foto kategorisiert hatten.

Beispiel: Hat die KI einen Zug als Milchkanne oder Hahn eingeordnet? Die Teilnehmer zeigten in allen Experimenten, dass sie Fehler der KI in mehr als 83 Prozent der Fälle korrekt vorhersehen konnten.

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Ist es ein Huhn? Ist ein Zug? Die KI war sich nicht so sicher. Das gleiche Trauerspiel bei Orange und Bohrer. Bild: Zhou et al.

Mensch versteht Maschine

Dass der Mensch überhaupt zu dieser Leistung imstande ist, liegt wohl an der Evolution: Sich in die Perspektive anderer intelligenter Lebewesen zu versetzen, bringt Vorteile für das eigene Überleben und die soziale Interaktion.

Diese Fähigkeit scheint auch bei KIs zu greifen: Die Teilnehmer mussten sich in die KI hineinversetzen – denn häufig sind die Täuschungen für uns leicht zu durchschauen. Was würde die KI wohl im Bild erkennen?

Nach einigen Versuchen konnten die Testpersonen den Vogel schnell erkennen. Über die Zahl mussten sie wohl nicht einmal nachdenken - die KI kommt aber schon in Schwierigkeiten. Bild: Zhou et al.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass "die menschliche Intuition eine zuverlässige Informationsquelle dafür ist, wie Maschinen Bilder klassifizieren werden."

Für Firestone ist klar: Menschen können ein intuitives Verständnis für Erfolg und Misserfolg von KI-gesteuerten Maschinen entwickeln. Das könne in Zukunft helfen, Bild-KIs sicherer gegen Hack-Angriffe zu machen, glauben die Forscher.

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Quellen: Venturebeat, Nature

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Max ist leitender Redakteur bei THE DECODER. Als studierter Philosoph beschäftigt er sich mit dem Bewusstsein, KI und der Frage, ob Maschinen wirklich denken können oder nur so tun als ob.
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