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In Sachsen wird schon bald autonom gefahren: Leipzig testet zwei Robo-Busse im öffentlichen Nahverkehr - ein in Deutschland bislang einzigartiges Projekt.

Die Stadt Leipzig setzt ab Herbst autonom fahrende Busse im öffentlichen Nahverkehr ein und will so den Berufsverkehr entlasten. Auf einer sieben Kilometer langen Strecke zwischen dem BMW Werk und der Messe Leipzig kommen zwei selbstfahrende Elektrobusse zum Einsatz. Fahrkarten werden bequem per App gebucht.

Projekt „Absolut“: Vernetzte Ampeln und Robo-Busse in Leipzig

Die Busse sollen Platz für bis zu sechzehn Passagiere bieten und Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen. Das entspricht der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auf Teilen der Strecke. Einige Ampeln entlang der Route seien laut den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) bereits vernetzt worden, um mit dem autonomen Fahrsystem der Busse kommunizieren zu können.

Ein elektrisch betriebener Kleinbus mit autonomer Fahrfunktion.
So werden die in Leipzig autonom fahrenden Elektrokleinbusse aussehen. | Bild: LVZ / LVB

Dadurch empfangen die selbstfahrenden Vehikel schon frühzeitig Informationen zur Verkehrslage oder Ampelstellungen und können ihre Fahrweise entsprechend anpassen. Vorläufig sollen die Elektrokleinbusse noch einen Sicherheitsfahrer an Bord haben, der im Notfall eingreifen kann. Zudem richtet die LVB eine eigene Leitstelle ein, die laufend per Funk mit den Fahrzeugen in Verbindung steht.

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Das Projekt „Absolut“ wurde schon 2019 gestartet und vom Bundeswirtschaftsministerium mit zehn Millionen Euro gefördert. Insgesamt 14 Partnerfirmen und Hochschulen arbeiteten zusammen mit den Leipziger Verkehrsbetrieben an der Umsetzung. Sollten die Praxistests gut laufen, plane die LVB laut Sprecher Marc Backhaus einen Antrag auf Zulassung für den Regelbetrieb im nächsten Jahr.

Autonomes Fahren und vernetzte Straßen als Chance für den Großstadtverkehr

Ein Projekt wie das der Leipziger Verkehrsbetriebe ist hierzulande in diesem Ausmaß einzigartig. Was in Deutschland gerade erst anzulaufen scheint, ist in anderen Ländern schon jetzt ein bewährtes Mittel, um den innerstädtischen Verkehr zu entlasten.

Der autonom fahrende Minibus Apollong von Baidu.
Baidu testet die weltweit erste Mobility-as-a-Service-Plattform mit verschiedenen autonom fahrenden Vehikeln in China. | Bild: Baidu

Das System vernetzter Straßen greifen beispielsweise Großprojekte wie Chinas Smart Citys auf. Dort werden ganze Stadtteile mit Kameras, Sensoren und einem KI-System ausgestattet, dass das Verkehrsaufkommen analysieren und Ampelschaltungen optimieren soll. So will die Regierung künftig die zum Teil stadtbildprägenden Staus und den zähflüssigen Rushhour-Verkehr der meisten Metropolen minimieren.

Vor kurzem startete der chinesische Online-Gigant Baidu einen Testlauf in der Großstadt Guangzhou. Dabei sollten verschiedene Mobility-as-a-Service-Angebote erprobt werden. Über vierzig autonome Fahrzeuge, darunter eine Robo-Taxi-Flotte und ein mobiler Snackautomat, kamen zum Einsatz. Auch hier wurden ausgewählte Verkehrsbereiche intelligent vernetzt und Fahrgäste konnten die autonom fahrenden Taxis bequem per App bestellen.

Titelbild: LVZ / Leipziger Gruppe / F. Schulz, Quelle: Leipziger Volkszeitung

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Josef schreibt für THE DECODER über Robotik, autonomes Fahren, vernetzte Städte und smarte Geräte. Träumt von einem Smart Home, in dem sämtliche Sprachassistenten friedlich koexistieren.
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