KI und Gesellschaft

Microsoft soll keine Exklusivrechte an OpenAI-Produkten erhalten

Jonathan Kemper

Midjourney prompted by THE DECODER

Microsoft ist zwar Großinvestor bei OpenAI und will sich laut Gerüchten bis zu 49 Prozent sichern. Exklusivrechte an ChatGPT und Co. soll es aber nicht bekommen.

Microsoft investiert bereits seit 2019 in OpenAI und will laut Gerüchten die dialogorientierte KI ChatGPT in die Bing Web-Suche und weitere Microsoft-Produkte integrieren. Offiziell bestätigt ist bislang nur die Integration von ChatGPT und weiteren KI-Modellen in Azure OpenAI Service.

Altman macht jetzt in einem aktuellen Interview deutlich, dass es sich dabei nicht um eine exklusive Vereinbarung handelt und das Unternehmen weiter eigene Software-Produkte und -Services entwickeln könne.

Ähnlich ist es bei GPT-3, hier sicherte sich Microsoft allerdings Exklusivrechte auf das KI-Modell und bietet über Azure Nachtraining mit eigenen Daten an. Andere Unternehmen müssen sich mit der API begnügen, können jedoch auch über OpenAI direkt Modelle mit weiteren Daten nach trainieren. GPT-3, DALL-E 2 und ChatGPT sind zudem über Web-Oberflächen von OpenAI verfügbar.

Angesprochen auf eine mögliche Google-Suche-Konkurrenz durch OpenAI und ChatGPT sagt Altman: "Wann immer jemand davon spricht, dass eine Technologie das Ende eines anderen großen Unternehmens bedeutet, ist das in der Regel falsch. Die Leute vergessen, dass sie hier einen Gegenzug machen können, und sie sind ziemlich schlau, ziemlich kompetent."

Altman hält fließenden Übergang zu AGI für möglich

Zu AGI (Artificial General Intelligence) wollte sich Altman nicht konkret äußern. Je näher wir der AGI kämen, desto schwieriger sei es, zu beantworten, wann eine AGI als AGI gelte. Der Übergang zu AGI werde nicht so abrupt, wie manche es vielleicht erwarten würden.

Altman bestätigte zudem, dass OpenAI an einem Videomodell arbeitet. Es sei aber noch zu früh, über einen Veröffentlichungstermin zu sprechen.

Ein Gespräch über KI mit einem der Big Player der Industrie führt zwangsläufig zu der Frage, wie man sicher und verantwortungsvoll mit Künstlicher Intelligenz umgeht. Gerade erst hat sich Googles Chefetage intensiv mit dieser Frage beschäftigt.

Altman erwähnte in diesem Kontext verschiedene interne und externe Instanzen, die bei der Überprüfung der Risiken zum Einsatz kämen. Die eigenen Alignment-Regeln stellte OpenAI kürzlich vor. Der OpenAI-Mitgründer geht fest davon aus, dass KI die Gesellschaft verändern wird. Sie müsse herausfinden, wie sie mit der Technologie umgehen wolle.

Das vollständige Gespräch mit der Journalistin Connie Loizos gibt es im folgenden Video.