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Sam Altman, CEO von OpenAI, fordert eine von den USA geführte globale Koalition, um eine demokratische Vision für künstliche Intelligenz durchzusetzen. Er warnt vor den Gefahren einer autoritären KI-Entwicklung.

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In einem Meinungsbeitrag für die Washington Post argumentiert Altman, dass es nur zwei mögliche Wege gebe: Eine von den USA und verbündeten Nationen vorangetriebene globale KI oder eine autoritäre Version, bei der Länder die Technologie zur Machtsicherung nutzen.

Laut Altman haben die USA derzeit zwar einen Vorsprung in der KI-Entwicklung, dieser sei jedoch nicht garantiert. Er warnt, dass autoritäre Regierungen bereit seien, enorme Summen zu investieren, um aufzuholen und die USA zu überholen. Als Beispiele nennt er Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und Chinas Ziel, bis 2030 weltweit führend in der KI zu sein.

"Wenn sie die Führung bei der KI übernehmen, werden sie US-Unternehmen und solche anderer Nationen zwingen, Nutzerdaten zu teilen, und die Technologie nutzen, um neue Wege der Überwachung ihrer eigenen Bürger zu entwickeln oder nächste Generationen von Cyberwaffen gegen andere Länder einzusetzen", schreibt Altman.

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Interessanterweise sieht Altman in diesem Zusammenhang Open-Source-Modelle als politisches Instrument, um Bündnisse zu stärken. "Bei der Frage, wer im Bereich KI die Führung übernimmt, geht es nicht nur um den Export von Technologie, sondern auch um den Export der Werte, für die diese Technologie steht."

KI-Modelle werden bekanntlich durch die Daten geprägt, mit denen sie trainiert werden, und geben in Kombination mit ihrer Ausrichtung die Werte der Trainingsdaten vor. So ist der ChatGPT-Bot von OpenAI nach verschiedenen Untersuchungen eher linkslastig. Diese Ausrichtung würde mit exportiert werden.

Vier Punkte für eine demokratische Zukunft der KI

Um eine demokratische KI-Zukunft sicherzustellen, schlägt Altman vier Kernpunkte vor:

Erstens müssten US-Unternehmen robuste Sicherheitsmaßnahmen entwickeln, um den Vorsprung zu halten. Dazu gehörten Innovationen in der Cyberabwehr und Datensicherheit: "Die US-Regierung und der private Sektor können zusammenarbeiten, um diese Sicherheitsmaßnahmen so schnell wie möglich zu entwickeln", schreibt Altman.

Zweitens sei der Ausbau der physischen Infrastruktur wie Rechenzentren und Kraftwerke entscheidend. Öffentlich-private Partnerschaften könnten "den Zugang zu KI auszuweiten und deren gesellschaftlichen Nutzen besser zu verteilen", so Altman. Er sieht die nächste Generation von KI-Innovatoren, Forschern und Ingenieuren als die "wahre Supermacht" der USA und spricht sich für deren Förderung aus.

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Drittens fordert Altman eine kohärente Handelsdiplomatie für KI, einschließlich klarer Regeln für Exportkontrollen und ausländische Investitionen. Konkret kann er sich vorstellen, sensible Chips, KI-Trainingsdaten und Code ausschließlich in den USA zu belassen.

Viertens regt er neue Modelle für globale KI-Normen an, mit Fokus auf Sicherheit und Einbeziehung des Globalen Südens. Als mögliche Vorbilder nennt er die Internationale Atomenergiebehörde oder ICANN.

Altman betont, "dass die demokratische KI gegenüber der autoritären KI die Nase vorn hat, weil unser politisches System US-Unternehmen, Unternehmer und Akademiker dazu ermächtigt hat, zu forschen, zu innovieren und zu bauen."

Protektionismus für die eigene Hochtechnologie, lukrative Partnerschaften mit der US-Rüstungsindustrie, kostengünstige Co-Investitionen mit der öffentlichen Hand: Altmans Forderungen lesen sich wie eine Wunschliste zur Verbesserung der eigenen Marktposition - auch wenn die Sorge vor einer autoritären Kontrolle von KI berechtigt ist.

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Zusammenfassung
  • Sam Altman, CEO von OpenAI, warnt in einem Gastbeitrag für die Washington Post vor einer autoritären KI-Zukunft und fordert eine von den USA angeführte globale Koalition für eine demokratische KI-Vision.
  • Er schlägt vier Kernpunkte vor: Entwicklung robuster Sicherheitsmaßnahmen, Ausbau der physischen Infrastruktur, kohärente Handelsdiplomatie für KI und neue Modelle für globale KI-Standards.
  • Altman betont, dass demokratische KI der autoritären überlegen sei, da das US-System Forschung und Innovation ermögliche. Er sieht die führenden Nationen und Technologen in der Verantwortung, jetzt zu handeln.
Kim setzt sich mit den ethischen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen von KI auseinander. Und natürlich mit der Frage: Wovon träumen Roboter?
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