OpenAI hat noch keinen konkreten Zeitplan für die Markteinführung seines beeindruckenden Video-KI-Modells Sora. Das Unternehmen führt Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern und sucht den Schulterschluss mit der Unterhaltungsbranche.
OpenAI hat noch keinen genauen Zeitplan für die Veröffentlichung seiner Video-KI Sora festgelegt. Laut einer Stellungnahme gegenüber CNBC befindet sich das Modell aufgrund von Gesprächen mit politischen Entscheidungsträgern noch im Forschungsmodus. OpenAI stellte Sora erstmals Mitte Februar offiziell vor.
Bloomberg berichtete Ende Februar, dass das Unternehmen angesichts der zahlreichen Wahlen in diesem Jahr in den USA keine Sicherheitsrisiken eingehen wolle. Hier könnte ein Zusammenhang mit dem politischen Austausch bestehen. Zudem hatte das Modell noch technische Probleme.
Anfang März hieß es offiziell, dass es noch keinen Zeitplan für die Veröffentlichung von Sora gebe. OpenAI CTO Mira Murati kündigte Sora Mitte März für "definitiv dieses Jahr" an. Unter anderem müssten zuvor die Kosten für die Generierung gesenkt werden, das System sei noch "viel, viel teurer" als aktuelle KI-Systeme.
Auch rechtliche Probleme wegen eines möglichen Trainings auf YouTube-Daten könnten eine Rolle spielen. YouTube CEO Neal Mohan sprach eine entsprechende Warnung an OpenAI aus. OpenAI kommentierte bislang nicht, ob das Modell auf YouTube-Daten trainiert wurde.
OpenAI sucht den Schulterschluss mit Kreativen
Vor der Veröffentlichung sucht OpenAI zudem den Schulterschluss mit Hollywood. Das Unternehmen trifft sich mit Filmstudios, Medienmanagern und Talentagenturen in Los Angeles, um Partnerschaften in der Unterhaltungsindustrie zu schmieden und Filmemacher zu ermutigen, Sora in ihre Arbeit zu integrieren. Unter anderem testet Ashton Kutcher das Modell und erwartet weitreichende Auswirkungen auf die Filmbranche.
So ermöglicht OpenAI Künstlern im Rahmen einer Ausstellung in der New Yorker Strada Gallery den Zugriff auf unveröffentlichte KI-Werkzeuge wie Sora. Die Ausstellung "Strada Nuova: New Road" läuft drei Wochen lang und zeigt Werke einer vielfältigen Gruppe von Künstlern, darunter Forscher, Akademiker und Kreative, die an der Schnittstelle zwischen physischer und digitaler Kunst arbeiten.
Seit der Vorstellung von Sora im Februar hat sich der Markt für Video-KI rasant entwickelt. Allein aus China wurden mit KLING, Vidu, Jimeng AI und MiniMax vorgestellt und verfügbar gemacht. Auch Runway ML stellt zwei neue KI-Modelle vor, die einen deutlichen Fortschritt in Qualität und Effizienz bringen - wenn auch bei weitem nicht auf dem Niveau, das OpenAI mit Sora demonstriert hat.
Soras Entwickler verglichen das Modell mit GPT-1, dem Vorläufer moderner Sprachmodelle, und sehen darin eine Demonstration, dass generative KI-Modelle für Video skalierbar sind. Durch weitere Skalierung könnten emergente Fähigkeiten entstehen, die bahnbrechende neue Anwendungen ermöglichen. Die Kommerzialisierung von GPT-Modellen startete erst mit GPT-3 auf relevantem Niveau.