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Adobe hat neue generative KI-Features für Photoshop vorgestellt, die traditionell schwierige Bildbearbeitungsaufgaben dramatisch vereinfachen sollen. 

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Besonders spannend ist dabei wohl das "Harmonize"-Tool, das auf Adobes "Project Perfect Blend"-Experiment aufbaut. Die Funktion kann automatisch Farben, Beleuchtung, Schatten und den visuellen Ton neuer Bildelemente anpassen, um sie nahtlos in bestehende Fotos zu integrieren.

Video: Adobe

Laut Adobe erforderten solche Kompositionen bisher erhebliche Kenntnisse und Erfahrung mit Bildbearbeitungssoftware. Das neue Tool soll diese Barriere beseitigen und bietet Nutzern drei verschiedene Kompositionsoptionen zur Auswahl des natürlichsten Ergebnisses.

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"Harmonize" startet in der Beta-Phase für Web- und Desktop-Versionen von Photoshop und ist bereits im Early Access für die iOS-App verfügbar.

KI-Skalierung und präzisere Objektentfernung

Parallel führt Adobe eine generative KI-Skalierungsfunktion ein, die Auflösungsverbesserungen bis zu acht Megapixel ohne Qualitätsverlust ermöglichen soll. Das Tool richtet sich an die Restaurierung alter Fotografien und die Anpassung von Bildmaterial für verschiedene Plattformen.

Splitbild einer orangefarbenen Kompaktkamera auf rotem Stoffbeutel vor und nach KI-Upscaling mit verbesserter Schärfe und Farbkraft.
Der Vorher-Nachher-Vergleich zeigt, wie der KI-Upscaling-Algorithmus die Detailschärfe deutlich verbessert. | Bild: Adobe

Die automatische Objektentfernung wurde ebenfalls überarbeitet und soll nun präziser arbeiten. Adobe verspricht weniger unerwünschte Hintergrundelemente und realistischere Inhalte beim Füllen entfernter Bereiche. Ein häufiges Problem der Vorgängerversion, bei dem Ersatzobjekten ungewollt hinzugefügt wurden, soll behoben sein.

Seitenvergleich: Skateboarder springt über Rampenkante, links mit markierten Objekten und „Remove“-Button, rechts ohne Ablenkungen.
Dank der Entfernen-Funktion werden störende Hintergrundobjekte wie Lampen und andere Skater aus dem Foto gelöscht, sodass der Fokus ganz auf dem Sprung des Skateboarders liegt. | Bild: Adobe

Die Skalierungs- und Objektentfernungsfunktionen sind ebenfalls in der Beta für Web und Desktop verfügbar.

Photoshop-Nutzer:innen können außerdem künftig zwischen Firefly Image 1 und Image 3 wählen, wenn sie "Generative Fill" und "Generative Expand" verwenden. Die unterschiedlichen KI-Modelle hätten laut Adobe jeweils andere Stile und Schwerpunkte haben, was Kreativen mehr Kontrolle über die Ergebnisse ihrer KI-generierten Inhalte gibt. Welche das sein sollen und warum Firefly Image 2 fehlt, führt das Unternehmen nicht aus.

Empfehlung

Content Credentials sollen Bildbearbeitung transparent machen

Die neuen Funktionen werfen jedoch auch Fragen zur Bildauthentizität auf. Während bestehende generative KI-Features in Photoshop Schutzmaßnahmen gegen Deepfakes prominenter Personen oder gewalttätige Inhalte haben, können Nutzer:innen mit Harmonize praktisch alles kombinieren, solange sie das entsprechende Bildmaterial vorliegen haben.

Bildbearbeitung war mit Photoshop schon immer in allen Varianten möglich, der Name steht längst als Synonym dafür. Durch KI wird jedoch der Zugang nun deutlich leichter. Was früher Fachwissen und Erfahrung erforderte, gelingt heute mit wenigen Handgriffen. Dadurch lässt sich Bildbearbeitung viel einfacher und schneller skalieren. Entsprechend rückt die Nachvollziehbarkeit von Bearbeitungen immer stärker in den Fokus.

Adobe setzt hier auf Content Credentials als Sicherheitsmechanismus. Diese digitalen Nachweise dokumentieren Bildbearbeitungen und sollen eine Vertrauenskette schaffen. Laut Photoshop-Produktmanager Joel Baer gegenüber The Verge müssen Nutzer:innen zudem Adobes Nutzungsbedingungen einhalten, die rechtswidrige oder schädliche Inhalte verbieten.

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Zusammenfassung
  • Adobe erweitert Photoshop um neue generative KI-Features, darunter das "Harmonize"-Tool, das Farben, Beleuchtung und Schatten automatisch an neue Bildelemente anpasst.
  • Zusätzlich führt Adobe eine KI-Skalierungsfunktion ein, die die Bildauflösung ohne sichtbaren Qualitätsverlust auf bis zu acht Megapixel erhöht, und verbessert die Präzision der automatischen Objektentfernung deutlich.
  • Adobe setzt auf Content Credentials, um Bearbeitungsschritte zu dokumentieren, und appelliert an Nutzer:innen, Nutzungsbedingungen einzuhalten.
Quellen
Jonathan ist Technikjournalist und beschäftigt sich stark mit Consumer Electronics. Er erklärt seinen Mitmenschen, wie KI bereits heute nutzbar ist und wie sie im Alltag unterstützen kann.
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