OpenAI-CEO Sam Altman dämpft die Erwartungen an GPT-5, sieht aber dennoch einen "bedeutenden Sprung nach vorn". Gleichzeitig spricht er über mögliche Veränderungen der Internet-Nutzung durch KI.
OpenAI-CEO Sam Altman äußert sich zurückhaltend zu den Fortschritten bei der Entwicklung von GPT-5. "Wir wissen es noch nicht. Wir sind optimistisch, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns", sagte Altman in einem Interview auf dem Aspen Ideas Festival.
Trotz der vorsichtigen Worte erwartet der OpenAI-Chef einen "bedeutenden Sprung nach vorn" gegenüber dem Vorgängermodell GPT-4. GPT-5 soll viele Fehler beheben, die GPT-4 noch macht.
"Viele Dinge, die GPT-4 falsch macht, bei denen es nicht viel Denkvermögen zeigt, bei denen es manchmal völlig entgleist und einen dummen Fehler macht, den nicht einmal ein Sechsjähriger machen würde - ich erwarte, dass es in diesen Bereichen viel, viel besser sein wird", so Altman.
Der OpenAI-Chef betont, dass die Technologie noch am Anfang stehe. Es gebe Probleme mit Daten und Algorithmen, zudem seien die Modelle im Vergleich zu ihrem zukünftigen Potenzial noch recht klein.
"Wir wissen, dass sie vorhersehbar besser werden", sagt Altman und zieht einen Vergleich zur Entwicklung des iPhones: "Das erste iPhone war immer noch ziemlich fehlerhaft, aber es war gut genug, um für die Menschen nützlich zu sein."
KI stellt das Geschäftsmodell Internet auf den Prüfstand
Altman sieht in KI das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie Menschen das Internet nutzen. "Ich glaube, dass KI die Art und Weise, wie Menschen das Internet nutzen, nicht extrem deutlich, aber deutlich verändern wird", so der OpenAI-Chef.
Die "Wirtschaftsmodelle der Vergangenheit" müssten weiterentwickelt werden. Das sei eine breitere Diskussion, die über die Debatte um Trainingsdaten hinausgehe.
Der Ansatz von OpenAI, Vereinbarungen mit ausgewählten Publishern zu treffen und deren aktuelle Inhalte für ChatGPT zu lizenzieren, ist ehrlicher als die Argumente anderer Firmen mit ähnlichen Produkten wie Google oder Perplexity.
Letztere behaupten, mit ihren KI-Angeboten den Publishern zu helfen, indem sie mehr Traffic auf deren Seiten lenken - was beim derzeitigen Stand der Technik schlicht eine Lüge ist. Dementsprechend legt Google auch keine Daten vor, die diese Behauptung stützen könnten.
Allerdings ist die Strategie von OpenAI auch problematisch. Sollte das Unternehmen sehr erfolgreich sein, könnte es sich selbst zum Gatekeeper für Medien im Chatbot-Ökosystem machen. Das könnte der Medien- und damit der Meinungsvielfalt schaden.