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Schätzungen zufolge soll ChatGPT bis zu 100 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen haben. Der Druck auf Google, zu reagieren, wächst - und eine Reaktion soll bald folgen.

Laut Alphabet-CEO Sundar Pichai wird Google neue KI-Produkte für die Suche und die direkte Interaktion mit Nutzer:innen, neue APIs für Entwickler:innen und Partner sowie für Business-Anwendungen (Workspace) und in die eigene Cloud-Plattform bringen.

Explizit erwähnt Pichai die beiden großen Sprachmodelle PaLM (Pathways Language Model) und LaMDA (Language Model for Dialogue Applications), die er als die größten und fortschrittlichsten KI-Modelle der Branche bezeichnet. Diese sollen in den kommenden Wochen und Monaten verfügbar gemacht werden. Zunächst erscheint das ChatGPT-Konkurrenz-Modell LaMDA, mit dem Menschen als "Kompanion zur Suche" direkt interagieren können.

Darüber hinaus plant Google laut Pichai "sehr bald" weitere Sprachmodelle in die Google-Suche zu integrieren. Die KI-Systeme sollen die bestehende Suche auf "experimentelle und innovative" Weise ergänzen.

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Am 8. Februar um 14.30 Uhr MEZ veranstaltet Google ein Event zum Thema Suche, Maps und mehr. Die Veranstaltung dauert 40 Minuten und wird auf YouTube gestreamt. In der Einladung (via The Verge) heißt es, Google wolle auf der Veranstaltung zeigen, wie "KI die Art und Weise verändert, wie Menschen nach Informationen suchen, sie erkunden und mit ihnen interagieren" und wie KI die Suche "natürlicher und intuitiver als je zuvor" machen kann.

Interne Chatbot-Tests sollen laufen

Laut CNBC testet Google intern den Chatbot "Apprentice Bard", der auf dem LaMDA-Modell basiert und ChatGPT ähneln soll. Man gibt eine Frage oder einen Text ein und erhält eine direkte Antwort.

Im Gegensatz zu ChatGPT soll Apprentice Bard auf aktuelle Anfragen reagieren können. Das Gedächtnis von ChatGPT reicht nur bis etwa 2021 zurück, dann enden die Trainingsdaten von GPT 3.5. LaMDA soll zudem besser mit mathematischen Aufgaben umgehen können als ChatGPT.

Google soll darüber hinaus mit alternativen Such- und Ergebnisseiten experimentieren. In einer Version soll ein Sprachmodell unter dem Suchfeld Vorschläge für Fragen anzeigen, die dann zu einem KI-Dialog führen könnten. Das Chat-Element soll die bisherige Stichwortsuche ersetzen.

Gibt man eine Frage ein, erscheinen in einer eigenen Box KI-generierte Antworten, die wiederum zu weiteren Fragen und Antworten führen können, die zum Thema passen. Unterhalb dieser Chatbot-Anzeige erscheinen wie gewohnt die herkömmlichen Suchanfragen. Ob diese Umsetzung tatsächlich realisiert wird, ist noch offen.

Empfehlung

Die New York Times berichtete bereits, dass Googles Teams bis zu 20 neue KI-Produkte und eine Chatbot-Suche planen.

ChatGPT läuft heiß

Laut einer Schätzung auf Basis von Similiarweb-Daten nutzten im Januar rund 100 Millionen Menschen ChatGPT, was die KI-Schnittstelle zur am schnellsten wachsenden Online-Plattform aller Zeiten machen würde.

Zwar steht ChatGPT nicht in direkter Konkurrenz zu Google, denn die Informationssuche ist nur ein Teilaspekt. Dennoch hält sich hartnäckig die Vermutung, dass sich hinter ChatGPT oder einer ChatGPT-ähnlichen Anwendung so etwas wie die Zukunft der Suche verbergen könnte.

Selbst wenn sich diese Suchthese als falsch erweisen sollte: Die hohen Nutzerzahlen von ChatGPT werden andere Tech-Konzerne aufschrecken, denn mit großzügiger Unterstützung von Microsoft besetzt ein Underdog eine mögliche Zukunftstechnologie. Wer jetzt bei OpenAI kauft, muss teuer wieder aus deren Ökosystem herausgelockt werden.

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Auch Meta beispielsweise hat auf der Investorenkonferenz ChatGPT-ähnliche Produkte in Aussicht gestellt. Der Social-Konzern hat den Blenderbot in Arbeit, den er im vergangenen Sommer in einer experimentellen Version als Open Source veröffentlicht hat.

In der Telefonkonferenz zu den aktuellen Quartalszahlen äußerte sich Alphabet-CEO Sundar Pichai bereits in seinem Eingangsstatement zur aktuellen Situation auf dem KI-Markt, den er als Chance sieht.

Pichai verwies auf Googles lange Geschichte in der KI-Entwicklung und den Durchbruch von Transformer-Modellen, eine Technologie, die auf eine Google-Forschungsarbeit aus dem Juni 2017 zurückgeht.

Bereits vor sechs Jahren habe er angekündigt, dass Google ein auf KI fokussiertes Unternehmen sei, sagt Pichai. "KI ist die grundlegendste Technologie, an der wir heute arbeiten."

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Zusammenfassung
  • Alphabet-CEO Sundar Pichai deutet an, dass Googles ChatGPT-Konkurrent in den Startlöchern steht.
  • Ein auf LaMDA basierender Chatbot soll in den nächsten Wochen oder Monaten ausrollen.
  • Intern arbeitet Google angeblich schon mit dem Chatbot und alternativen Suchergebnisseiten, die KI-Antworten integrieren.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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