Anthropic führt neue kommerzielle Nutzungsbedingungen ein, die einen erweiterten Urheberrechtsschutz beinhalten.
Die aktualisierten Bedingungen ermöglichen es Kunden, Eigentumsrechte an Inhalten zu erwerben, die durch die Nutzung von Anthropic-Diensten generiert werden. Unklar ist noch, ob KI-generierte Inhalte generell urheberrechtlich geschützt werden oder ob nur Nutzungsrechte übertragen werden können.
Für ersteres sind aus Sicht von Anthropic zumindest keine rechtlichen Hürden zu erwarten, die Entscheidung liegt aber letztlich beim Gesetzgeber.
Gleichzeitig sollen die neuen Nutzungsbedingungen von Anthropic vor möglichen Ansprüchen wegen Urheberrechtsverletzungen schützen, die durch die Nutzung der Dienste von Anthropic entstehen. Das Unternehmen wird Kunden gegen Urheberrechtsansprüche verteidigen und die Kosten eines Vergleichs oder eines Urteils tragen, falls es zu Verhandlungen kommt.
Microsoft, OpenAI und Google geben ihren Kunden ähnliche Versprechen. Ziel ist es, den Verkauf von generativen KI-Services in einer Zeit anzukurbeln, in der vieles in Bezug auf generative KI und Urheberrechte noch unklar ist - und auf Jahre hinaus unklar bleiben könnte.
Entsprechende Gerichtsverfahren sind anhängig, in denen sich Big Tech konsequent auf Fair Use berufen wird. Die Kläger – Autoren, Künstler, Verlage – sehen ihre Urheberrechte verletzt, weil ihre Inhalte ungefragt und ohne Lizenz für das Training von KI-Modellen verwendet werden.
OpenAI zum Beispiel agiert mittlerweile vorausschauender und lizenziert Inhalte von Verlagen oder ermöglicht es Künstlern, mit ihren Werken dem zukünftigen Training von Modellen zu widersprechen.
Anthropic will den API-Zugang erweitern
Die neuen Bedingungen treten für Kunden von Claude API am 1. Januar 2024 und für Kunden, die Claude über Amazon Bedrock nutzen, am 2. Januar 2024 in Kraft. Anthropic plant, den Zugang zu Claude API in den kommenden Wochen zu erweitern. In Europa ist der Chatbot bisher nicht verfügbar.
Eine weitere Neuerung von Anthropic ist die Beta-Version der Messages API. Sie soll Entwicklern helfen, Fehler bei der Entwicklung, insbesondere bei der Erstellung von Prompts, frühzeitig zu erkennen.