Google hat kürzlich intern seine Unternehmensziele für 2024 bekannt gegeben. Künstliche Intelligenz steht ganz oben auf der Liste.
Google hat sich zum Ziel gesetzt, die "fortschrittlichste, sicherste und verantwortungsvollste KI der Welt" zu entwickeln. Das geht aus einem internen Dokument hervor, das Alex Heath von The Verge zugespielt wurde.
Weitere Ziele sind
- die Verbesserung von Wissen, Lernen, Kreativität und Produktivität
- die Entwicklung nützlicher persönlicher Computerplattformen und -geräte,
- Unterstützung von Organisationen und Entwicklern bei Innovationen in der Google Cloud,
- die Bereitstellung der weltweit vertrauenswürdigsten Produkte und Plattformen
- und ein außergewöhnliches Google für Angestellte und die Welt zu schaffen.
Das letzte Ziel auf der Liste, die Verbesserung der Geschwindigkeit, Effizienz und Produktivität des Unternehmens und die Erzielung nachhaltiger Kosteneinsparungen, deutet auf weitere Entlassungswellen bei dem Technologiekonzern hin. Bereits seit Anfang Januar soll Google tausende Angestellte in verschiedenen Bereichen entlassen haben.
In einem weiteren internen Memo begründet Pichai die Entlassungen mit "ehrgeizigen Zielen" und "großen Prioritäten" in diesem Jahr. Um Raum für diese Investitionen zu schaffen, müsse man "harte Entscheidungen" treffen und effizienter werden. Die Entlassungen sollen jedoch geringer ausfallen als im vergangenen Jahr, als Google rund 12.000 Angestellte entließ.
Google verliert Cloud-Geschäft wegen fehlender KI-Angebote
Google liegt derzeit technisch und in der Verbreitung von KI deutlich hinter Microsoft und OpenAI zurück. Die im letzten Jahr vorgestellten Gemini-Modelle können laut Benchmarks gerade noch mit den Modellen von OpenAI mithalten, die bereits am nächsten großen Upgrade für GPT-4 arbeiten sollen.
Bei der Produktisierung versucht Google, ähnlich wie Microsoft, KI insbesondere in bestehende Produkte wie die eigenen Business-Apps, die Pixel-Smartphones oder die generative KI-Suche zu implementieren.
Ein erfolgreiches eigenständiges KI-Produkt wie ChatGPT hat Google allerdings bisher nicht hervorgebracht, soll aber gerüchteweise an einem neuen Chatbot-Angebot für das leistungsstärkste Gemini Ultra-Modell arbeiten. Der eigene Chatbot Bard liegt derzeit bei den Nutzerzahlen weit hinter ChatGPT.
Die von manchen für Anfang 2023 erwartete Disruption des Google-Suchgeschäfts durch Chatbots ist jedoch ebenfalls ausgeblieben. Allerdings gerät die Qualität der Google-Suche durch KI-Spam unter Druck.
Besonders schmerzhaft für Google dürfte sein, dass Microsoft dank der OpenAI-Kooperation im Cloud-Geschäft schneller wächst als Google. In der Cloud sehen die großen Tech-Konzerne den nächsten Wachstumshorizont.