Sci-Fi-Fans aufgepasst: In seinem Buch "Agency" stellt sich Cyberpunk-Erfinder William Gibson unser Zusammenleben mit fortschrittlicher KI-Assistenz vor.
Mit seiner düsteren Erzählung "Neuromancer" begründete Autor William Gibson 1984 das Genre des Cyberpunks und abgefahrener Sci-Fi-Dystopien. Angeblich ist gerade eine Verfilmung der schwer verdaulichen Neuromancer-Story in der Mache, um die es aber schon seid rund zwei Jahren leider wieder still geworden ist.
Dafür schreibt Gibson weiter Bücher: In seinem neuen Roman "Agency" (Amazon Link) befasst er sich mit fortschrittlicher KI-Assistenz und was passiert, wenn Computer zu Menschen werden - oder zumindest zu Menschen-ähnlichen Existenzen.
Begegnung mit humanoider KI per AR-Brille
Eunice heißt die KI-Figur, die zur menschlichen "App-Flüsterin" Verity Jane eine Beziehung aufbaut. Jane testet unveröffentlichte Programme und prüft sie auf Fehler. Sie soll dafür sorgen, dass sie sicher und verlässlich funktionieren.
So kommt sie in Kontakt mit Eunice, die letztlich auch nur ein Programm ist. Jane interagiert mit der Digitalfrau über eine AR-Brille und sieht sie so als menschliche Figur. Vielleicht ließ sich Gibson ja von Magic Leaps Computerfrau "Mica" inspirieren?
Jane und Eunice jedenfalls werden Freunde. Eunice ist nicht einverstanden mit den Plänen, die ihre Erzeugerfirma "Tulpagenics" für sie hat. Das ungleiche Paar geht folgerichtig auf (digitale) Flucht.
Weil Gibson es gerne kompliziert mag, spielen in Agency auch noch Telepräsenz-Zeitreisen in Paralleluniversen eine Rolle. Die Handlung spielt sowohl im Jahr 2136 als auch in einem alternativen 2017. Unter anderem ist hier Hillary Clinton US-Präsidentin statt Donald Trump.
Agency ist der zweite Teil einer angedachten Trilogie. Wer sich für den Titel interessiert, sollte sich zuvor das 2014 erschienene Buch "The Peripheral" (Amazon-Link) anschauen. Agency greift einige der Charaktere sowie die schräge Telepräsenz-Zeitreisemechanik der Vorgängergeschichte auf.
Hier könnt ihr in einen Auszug aus Agency reinlesen.