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  • Weitere Klagen ergänzt.

Aktualisiert am 15. Juli 2023:

Auch Google muss vor Gericht

Google, Deepmind und Alphabet sitzen neben Meta und OpenAI auf der Anklagebank: In einer Sammelklage vor dem kalifornischen Bundesgericht von acht anonymen Personen, darunter zwei Minderjährige, sieht sich Google mit insgesamt zehn Anklagepunkten konfrontiert. Der Hauptvorwurf lautet, Google habe "massenhaft persönliche Informationen gestohlen", um seinen Chatbot Bard zu trainieren. Bard ist seit wenigen Tagen auch in Deutschland verfügbar.

Die Klage wirft dem Tech-Konzern vor, gegen US-amerikanische Bundes- und Landesgesetze verstoßen zu haben, darunter das DMCA und das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Darüber hinaus behauptet sie, dass die kürzlich vorgenommene Aktualisierung von Googles Datenschutzbestimmungen die Verwendung öffentlicher Daten durch das Unternehmen für das Training seiner KI-Modelle bestätigt habe.

Kürzlich wurde bekannt, dass Google heimlich alles gestohlen hat, was hunderte Millionen Amerikaner jemals im Internet erstellt und geteilt haben. Google hat sich all unsere persönlichen und geschäftlichen Informationen, unsere kreativen und schriftlichen Werke, unsere Fotos und sogar unsere E-Mails - praktisch unseren gesamten digitalen Fußabdruck - angeeignet und verwendet sie, um kommerzielle KI-Produkte wie "Bard" zu entwickeln, den Chatbot, den Google kürzlich als Konkurrenz zu "ChatGPT" von OpenAI herausgebracht hat. Jahrelang hat Google diese Daten heimlich und ohne Wissen oder Zustimmung der Betroffenen gesammelt.

Aus der Anklageschrift

Aktualisiert am 10. Juli 2023:

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Neben OpenAI wird auch Meta angeklagt

Hinter den Klagen stehen Joseph Saveri und Matthew Butterick, das Anwaltsteam, das bereits Github Copilot und Stable Diffusion wegen Urheberrechtsverletzungen verklagt. Die Anwälte lassen keinen Zweifel daran, dass sie die ungefragte Verwendung von Code und Bildern aus dem Internet für das KI-Training als Diebstahl betrachten.

Diese Logik wenden sie nun auch auf Autorinnen und Autoren an, deren Texte Teil des Trainingsmaterials waren: "Seit der Veröffentlichung des ChatGPT-Systems von OpenAI im März 2023 haben wir von Schriftstellern, Autoren und Verlegern gehört, die sich über die unheimliche Fähigkeit des Systems besorgt zeigen, Texte zu generieren, die denen in urheberrechtlich geschütztem Textmaterial ähneln, darunter Tausende von Büchern."

Saveri und Butterick vertreten die Autoren Paul Tremblay und Mona Award in einem Rechtsstreit gegen OpenAI (siehe unten), da ChatGPT, GPT-3.5 und GPT-4 die Werke Tausender Buchautor:innen ohne Zustimmung, Bezahlung oder Referenz "remixen" würden.

Die Anwälte vertreten zudem die Komikerin Sarah Silverman, Chris Golden und Richard Kadrey in einer zweiten Sammelklage gegen OpenAI in derselben Sache. Die drei Autoren lassen Saveri und Butterick eine weitere Sammelklage gegen Meta einreichen, dessen Sprachmodell LLaMA ebenfalls mit urheberrechtlich geschützten Büchern trainiert wurde.

LLaMA hat die technische Grundlage für zahlreiche Open-Source-Modelle geschaffen, von denen einige kommerziell vermarktet werden. Meta plant, LLaMA v2 auch zum Zentrum der Open-Source-Entwicklung zu machen.

Empfehlung

Originalartikel vom 5. Juli 2023:

OpenAI wird mit zwei US-Sammelklagen wegen Web-Scraping und Urheberrechtsverletzungen konfrontiert

OpenAI sieht sich mit Klagen wegen Web-Scraping und Urheberrechtsverletzungen konfrontiert. In einer Sammelklage wird dem KI-Unternehmen vorgeworfen, persönliche Daten in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu missbrauchen. In einer anderen Klage wird behauptet, dass ChatGPT auf urheberrechtlich geschützten Büchern ohne Zustimmung der Autoren trainiert wurde.

Die KI-Programme ChatGPT und DALL-E von OpenAI seien auf "gestohlenen privaten Informationen" von Millionen von Internetnutzern, einschließlich Kindern, ohne deren Zustimmung trainiert worden, heißt es in den beim Bundesgericht in San Francisco eingereichten Klagen.

OpenAI wird auch beschuldigt, heimlich gegen die Nutzungsbedingungen sowie gegen Datenschutz- und Eigentumsgesetze auf Bundes- und Landesebene verstoßen zu haben. Zu den Beklagten gehört auch Microsoft, einer der Hauptinvestoren von OpenAI.

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Zusammenfassung
  • Hinter den Sammelklagen gegen OpenAI und Meta stehen die Rechtsanwälte Saveri und Butterick, die bereits andere KI-Unternehmen verklagt haben. Sie betrachten das Training von KI mit Internetinhalten, einschließlich urheberrechtlich geschützter Texte, ohne deren Zustimmung als Diebstahl.
  • Sie vertreten Autoren, deren Werke ohne ihre Zustimmung für das Training von ChatGPT, GPT-3.5 und GPT-4 von OpenAI und des Sprachmodells LLaMA von Meta verwendet wurden.
  • OpenAI sieht sich auch mit Vorwürfen des Web-Scraping, des Missbrauchs personenbezogener Daten und der Verletzung von Datenschutz- und Urheberrechten konfrontiert. Microsoft, einer der Hauptinvestoren von OpenAI, ist ebenfalls betroffen.
  • Auch Google, Deepmind und Alphabet werden in einer Sammelklage mit dem vermeintlichen Daten-Diebstahl für das KI-Training konfrontiert.
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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