KI in der Praxis

John Carmack hat einen Rat für Entwickler, die wegen KI um ihren Job fürchten

Matthias Bastian
John Carmack auf der Bühne eines Presse-Events circa 2019.

Meta

KI lernt Sprache. Das könnten alle Berufe zu spüren bekommen, die hauptsächlich mit Sprache zu tun haben - inklusive Programmiersprachen. Entwicklerlegende John Carmack sieht trotzdem noch eine Zukunft für Entwickler:innen, wenn sie sich anpassen.

Große Sprachmodelle wie GPT-4 haben während ihres KI-Trainings auch gelernt, mit Code umzugehen. Davon abgeleitete, auf Code spezialisierte und optimierte Modelle könnten noch effizienter mit Programmierer:innen zusammenarbeiten.

Das zeigt etwa das GPT-3-basierte Code-Modell Codex von OpenAI, das hinter Microsofts Github Copilot steckt. Github-CEO Tomas Dohmke sagte kürzlich, er erwarte, dass KI in fünf Jahren "einen Großteil" des Codes schreiben werde. Lohnt es sich also heute noch, Programmierkenntnisse zu erwerben?

Furcht vor der KI-Automatik

Genau diese Frage treibt einen jungen Programmierer oder eine junge Programmiererin um. Die Person wendet sich an die Entwicklerlegende John Carmack, Erfinder des Kult-Videospiels Doom, seit zehn Jahren treibende Kraft hinter VR-Durchbrüchen und nun selbst KI-Unternehmer auf der Suche nach allgemeiner Künstlicher Intelligenz.

"Vielleicht investiere ich all diese harte Arbeit umsonst. Ich mache mir Sorgen, dass die KI meinen Job überflüssig machen wird, bevor ich überhaupt angefangen habe", schreibt die Person.

Doch Carmack hat einen hilfreichen Ratschlag parat: Was in Zukunft zähle, seien "Product Skills", also die Fähigkeit, sich auf den Nutzen einer Anwendung oder eines Dienstes zu konzentrieren - und weniger auf die verwendeten Werkzeuge.

"Software ist nur ein Werkzeug für Menschen, um etwas zu erreichen - viele Entwickler haben das nie verstanden", schreibt Carmack. Mit diesen Produkt-Skills würde die Sache "wahrscheinlich gut gehen" - heute wohl noch mit handgeschriebenem Code, später vielleicht mit Anweisungen an KI-Systeme.

Generell sieht Carmack für den Beruf des Programmierers oder der Programmiererin in den nächsten zehn Jahren "noch viele Möglichkeiten". Allerdings erwartet er, dass sich die Zusammensetzung des Code-Arbeitsmarktes weiter verändern wird. "Man kann auch heute noch als reiner C-Programmierer Arbeit finden, aber es ist anders als 1990", schreibt Carmack.

Quellen: