Künstliche Intelligenz

Moffet AI: Start-up für KI-Chips erhält Millioneninvest

Matthias Bastian
Ein Bild eines Prozessors mit dem Namen Moffet AI darauf

Moffet AI

Das chinesische Start-up Moffet AI will Chips für KI-Software designen und produzieren. Es reiht sich ein in eine Reihe von Start-ups, die mit Spezialarchitekturen für KI-Prozessoren etablierten Herstellern wie Nvidia Konkurrenz machen wollen.

Das in Shenzhen ansässige Chip-Design-Unternehmen Moffet AI hat laut eigenen Angaben als Teil der ersten Finanzierungsrunde "mehrere zehn Millionen US-Dollar" erhalten. Die genaue Summe teilt das Start-up nicht mit. Im Management-Team von Moffet AI arbeiten KI-Forschende von der Carnegie Mellon Universität sowie Chip-Spezialisten von Intel, Qualcomm, Marvel oder Oracle.

Zu den Investoren gehören unter anderem die chinesischen Risikokapitalgeber CoStone Capital und Homeland Development Fund. Weitere Mittel kommen von der Stadtregierung selbst. Bei einer ersten Finanzierungsrunde im März 2020 erhielt Moffet AI circa 16 Millionen US-Dollar.

Sparse-Technologie für effizientere neuronale Netze

Moffet AIs Chip-Designs sollen insbesondere für das KI-Training von "sparse" (verteilt, zerstreut) angelegten neuronalen Netzen geeignet sein. Entsprechend trainierte Netze aktivieren immer nur den Teil des neuronalen Netzes, der für die zu lösende Aufgabe benötigt wird. "Dense" (dicht) trainierte Netze hingegen aktivieren bei einem Rechenvorgang alle Neuronen. Sparse-Netze ähneln in ihrer Funktion eher dem menschlichen Gehirn, arbeiten schneller und sparen Energie.

Für Googles KI-Chef Jeff Dean sind diese verteilt angelegten neuronalen Netze ein Grundpfeiler der KI-Zukunft - und von Googles KI-Architektur Pathway. Laut Moffet AI bietet die eigene Chip-Technologie eine 32-fache Sparse-Rate, was im Vergleich zu "internationalen Vorzeigeprodukten" die Verarbeitungsleistung um den Faktor fünf bis zehn steigere.

KI-Chips auf dem Vormarsch

Künstliche Intelligenz boomt und mit ihr für KI-Berechnungen spezialisierte Hardware. Chip-Schwergewichte wie Nvidia und Start-ups wie Graphcore oder Cerebras wollen mit KI-Chips neue Märkte erschließen oder besser vorbereitet sein für die Computerzukunft, in der KI immer mehr Aufgaben übernimmt. Google etwa setzt im neuen Pixel 6 Smartphone erstmals auf einen selbst entwickelten KI-Chip, der laut Google unter anderem Augmented Reality deutlich verbessern kann.

Moffet AI will mit dem frischen Kapital die Beziehungen mit Partnern und Kunden ausbauen, die die eigene Sparse-Technologie einsetzen. Außerdem soll die Produktion des ersten eigenen KI-Chips "Antoum" starten. Hersteller ist der chinesische Chip-Gigant TSMC.

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