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Einem Medienbericht zufolge erwägt die New York Times eine Klage gegen OpenAI. Der Ausgang dieses Rechtsstreits könnte die KI-Branche nachhaltig beeinflussen.

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Grund für die Klage soll sein, dass ChatGPT mit den Inhalten der New York Times konkurrieren könnte - und zwar auf Basis der von der NYT produzierten Inhalte. Insbesondere die von Bing und Google angebotene KI-gestützte Suche, die Anfragen mit direkten Antworten statt mit Links beantwortet und damit weniger Traffic auf die Seiten des Publishers bringt, soll der NYT Sorgen bereiten.

Beide Parteien befänden sich seit Wochen in schwierigen Verhandlungen über einen Lizenzvertrag, hätten sich aber bisher nicht einigen können. Die Gespräche seien so festgefahren, dass die New York Times nun eine Klage erwäge. NPR beruft sich dabei auf zwei anonyme Quellen, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

Dies wirft auch ein neues Licht auf zwei kürzlich getroffene Entscheidungen beider Seiten, die den Weg für Verhandlungen ebnen könnten. Die New York Times verbietet KI-Unternehmen in ihren Nutzungsrichtlinien nun ausdrücklich, ihre eigenen Inhalte zu verarbeiten.

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Und OpenAI hat kürzlich die Browsing-Funktion von ChatGPT deaktiviert, angeblich, weil diese hinter Paywalls schauen kann. Das wäre vor Gericht wahrscheinlich ein massiver Punkt für die Gegenseite von OpenAI gewesen.

Allerdings schadet die Browsing-Funktion auch Publisher-Seiten ohne Paywall, da der Traffic und damit die Monetarisierung ausbleibt. Womöglich hat OpenAI die Browsing-Funktion im Vorgriff auf einen möglichen Rechtsstreit oder gar eine Niederlage vor Gericht deaktiviert und die Umgehung der Paywall nur als (legitimen) Vorwand vorgeschoben.

New York Times beteiligt sich nicht an Publisher-Sammelklage

Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass die NYT und andere große Verlage mit OpenAI und anderen KI-Konzernen im Gespräch seien und ein Rechtsstreit nicht ausgeschlossen werden könne. Laut Semafor hat sich die New York Times jedoch aus diesen gemeinsamen Gesprächen zurückgezogen, genauer gesagt, sie hat sich nie vollständig zu der Aktion bekannt.

Der Rechtsstreit mit der New York Times wäre für Big AI einer von vielen - und zugleich einer mit besonderem Gewicht: Würde sich eines der international renommiertesten Medienunternehmen gegen OpenAI durchsetzen, hätte diese Entscheidung vermutlich Referenzcharakter und damit Folgen für die gesamte KI-Branche, die sich nach neuen Trainingsdaten umsehen und bestehende KI-Modelle möglicherweise nicht mehr voll ausschöpfen oder neu trainieren müsste.

Grundlegende Funktionen wie die Nutzung des Internets in Echtzeit für aktuelle Informationen wären infrage gestellt. Das könnte den technologischen Fortschritt von KI erheblich verlangsamen.

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Zusammenfassung
  • Die New York Times erwägt eine Klage gegen OpenAI, da ChatGPT mit den Inhalten der Zeitung konkurrieren könnte. Die KI-basierte Suche auf Bing und Google, die direkte Antworten statt Links liefert, führt zu weniger Traffic auf den Webseiten der Verlage. Gleichzeitig nutzt die KI deren Inhalte, um die Antworten zu generieren.
  • Die beiden Parteien befinden sich in zähen Verhandlungen über einen Lizenzvertrag, die bisher zu keiner Einigung geführt haben. Die Gespräche sind so festgefahren, dass die NYT nun eine Klage prüft.
  • Ein Rechtsstreit mit der New York Times könnte weitreichende Folgen für die KI-Branche haben - etwa die Suche nach neuen Trainingsdaten, das Neutraining von Modellen und den teilweisen Verzicht auf Echtzeitsuche im Netz, was den technologischen Fortschritt von KI erheblich verlangsamen könnte.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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