Künstliche Intelligenz

Pony.ai präsentiert neue Robo-Taxis mit Luminar-Lidar

Josef Erl
Poiny.ai stellt die in Zusammenarbeit mit Luminar erneuerte Sensor-Plattform vor.

Autonom fahrende Robo-Taxis von Pony.ai werden künftig mit Lidar-Sensoren von Luminar ausgestattet. Wie wirkt sich das auf Technik und Design aus?

Der Lidar-Vergleich im autonomen Fahren geht in die nächste Runde: Nachdem Mobileye auf der CES 2021 seinen neuen Lidar-Sensor im SoC-Format mit Sichtweiten von 200 Metern vorgestellt hatte, legten andere Hersteller nach. Das Start-up AEye meldete sich mit seinem 4 Sight M-Sensor zu Wort: Der Lidar-Prototyp soll die enorme Reichweite von bis zu 1000 Metern meistern.

Erst vor wenigen Tagen zeigte Argo AI seinen neuen Lidar-Sensor mit 400 Metern Reichweite. Der "Argo Lidar" soll durch Einzelphotonenerkennung auch bei Nacht besonders genau arbeiten. Das chinesische Start-up für autonomes Fahren Pony.ai stellt selbst keine Lidar-Sensoren her. Stattdessen entschied man sich für eine Kooperation mit einem der führenden Lidar-Entwickler. Schon bald geht der Pony Pilot mit Lidar-Sensoren von Luminar an den Start.

Luminar Iris: Kompakt und leistungsstark

Luminars Lidar "Iris" erreicht laut Hersteller Sichtweiten von bis zu 500 Metern. Dabei soll es die ersten 250 Meter zu Reflexionswerten von unter zehn Prozent kommen. Der Sensor ist nur etwa zwhn Zentimeter lang und kann aufgrund seiner flachen Bauweise beinahe nahtlos in jedes Auto-Design integriert werden.

Die Sensor-Plattform von Pony.ai ist nur rund zehn Zentimeter hoch.| Bild: Pony.ai / Luminar

Die gesamte 360-Grad-Sensor-Plattform von Pony.ai findet dadurch unter einer flachen Anhebung auf dem Dach Platz. Die Dachlinie muss gerade einmal zehn Zentimeter erhöht werden. Vorbei sind die Zeiten der großen rotierenden Lidar-Glocken. Laut Pony.ais CEO James Peng würden die Vorbereitungen für die Massenfertigung bereits laufen. Pony.ai will die neuen Robo-Taxis mit Luminars Lidar-Sensoren vor der Markteinführung ausführlich testen.

Ab 2023 sollen die selbstfahrenden Vehikel dann in Pony.ais kommerziellen Taxi-Service eingebunden werden und weltweit Passagiere befördern. Pony.ai bietet derzeit autonome Taxifahrten in fünf Städten an: Peking, Shanghai und Guangzhou in China und Irvine und Fremont im US-Bundesstaat Kalifornien. Dort befährt Pony.ai Strecken von insgesamt 850 Kilometern.

Autonomes Fahren in China: Pony.ai vs. Baidu vs. AutoX vs. ...

Nach eigenen Angaben hat das Start-up schon mehr als fünf Millionen Kilometer zurückgelegt und dabei über 250.000 Taxifahrten durchgeführt. Pony.ai war eines der ersten Unternehmen, das der breiten chinesischen Öffentlichkeit autonome Personenfahrten angeboten hat.

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Mittlerweile konkurriert das Start-up auf dem chinesischen Markt vorrangig mit Baidu und dessen Apollo-Flotte. Der KI-Gigant startete erst kürzlich die erste fahrerlose Robo-Taxi-Flotte in Peking. Bis zu zehn autonome Taxis fahren derzeit durch den für die Olympiade errichteten Shougang Park im Westen der Hauptstadt. Die Route umfasst ein Gebiet von etwa drei Quadratkilometern.

In Kalifornien darf auch Pony.ai schon fahrerlose Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr testen. Von der Personenbeförderung sind diese Autos allerdings noch ausgeschlossen. Laut Peng stehe das Unternehmen aber bereits kurz vor dem Erhalt einer entsprechenden Lizenz.

Titelbild: Pony.ai, Quelle: Luminar

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