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Valve, der Betreiber der Spieleplattform Steam, hat seine Regeln für Spiele mit generativer KI aktualisiert.

In einem Blogbeitrag auf Steamworks Development hat das Unternehmen seinen zukünftigen Umgang mit solchen Spielen dargelegt. Die Änderungen betreffen sowohl vorgenerierte als auch live-generierte KI-Inhalte.

Vorgenerierte KI-Inhalte sind solche, die während der Entwicklung mithilfe von KI-Werkzeugen erstellt wurden. Live-generierte KI-Inhalte hingegen werden im laufenden Spiel mit Hilfe von KI-Werkzeugen erstellt.

Für beide Arten von Inhalten gelten die gleichen Regeln, wobei für live-generierte Inhalte eine zusätzliche Anforderung besteht: Entwickler müssen Valve darüber informieren, welche Schutzmaßnahmen sie ergreifen, um sicherzustellen, dass die KI keine illegalen Inhalte generiert.

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Vorgeneriert: Jegliche Inhalte, die während der Entwicklung mithilfe von KI-Werkzeugen erstellt wurden (Artwork, Code, Audio etc.). Im Rahmen der Steam-Vertriebsvereinbarung versichern Sie Valve, dass Ihr Spiel keine illegalen oder rechtsverletzenden Inhalte enthält und dass Ihr Spiel mit Ihren Marketingmaterialien übereinstimmt. In unserer Vorabprüfung bewerten wir die Ausgabe von KI-generierten Inhalten in Ihrem Spiel in gleicher Weise, in der wir alle Nicht-KI-Inhalte bewerten, einschließlich einer Überprüfung, ob Ihr Spiel diese Vorgaben erfüllt.

Live-generiert: Jegliche Inhalte, die mithilfe von KI-Werkzeugen im laufenden Spiel erstellt werden. Es gelten dieselben Regeln wie für vorgenerierte KI-Inhalte, jedoch gibt es eine zusätzliche Anforderung: Sie müssen uns in der Inhaltsbefragung mitteilen, welche Schutzmaßnahmen Sie ergreifen, damit die KI keine illegalen Inhalte generiert.

Valve

Entwickler müssen KI-Nutzung offenlegen

Valve hat auch den Fragebogen aktualisiert, den Entwickler vor der Veröffentlichung ihrer Spiele ausfüllen müssen. Dieser enthält nun einen neuen Abschnitt zur Offenlegung der KI-Technologie. Entwickler müssen darin beschreiben, wie sie KI bei der Entwicklung und Ausführung ihres Spiels einsetzen.

Die Offenlegung des KI-Einsatzes wird bei der Prüfung des Spiels vor der Veröffentlichung berücksichtigt. Ein Großteil der Ergebnisse wird auch auf der Shop-Seite des Spiels angezeigt, damit potenzielle Kunden nachvollziehen können, wie das Spiel KI-Technologie einsetzt.

Darüber hinaus hat Valve ein neues System eingeführt, mit dem Spieler live generierte KI-Inhalte in Spielen melden können, die gegen die Steam-Regeln verstoßen.

Nicht jugendfreie, sexuelle Inhalte, die mithilfe von KI live generiert werden, gibt Valve derzeit nicht frei.

Diese Änderungen folgen auf Berichte vom Juli 2023, wonach Valve Spiele mit KI-Inhalten aufgrund von Urheberrechtsproblemen abgelehnt hat. Das Unternehmen erklärte damals, die Entwickler hätten nicht nachweisen können, dass sie die Rechte an den Trainingsdaten der KI-Systeme besäßen - eine einigermaßen absurde Forderung, betrachtet man den aktuellen KI-Markt. Daher habe man sich für eine vorsichtige Herangehensweise entschieden und eine Klärung der Rechtslage abgewartet.

Empfehlung

Die neue Regelung bietet einen etwas konkreteren Rahmen für Entwickler, die KI in ihren Spielen einsetzen wollen. Die rechtliche Grundlage für generative KI bleibt jedoch diffus und hängt von den Trainingsdaten ab, auf denen das verwendete Modell gelernt hat. Zahlreiche Klagen laufen.

Auch die Erklärung von Valve schafft hier keine endgültige Klarheit, da nur von "illegalen oder rechtsverletzenden Inhalten" die Rede ist - theoretisch könnten damit auch Game-Assets gemeint sein, die mit generativer KI erstellt wurden.

Valve betont, dass es seinen Ansatz überprüfen und anpassen wird, wenn sich die rechtlichen Rahmenbedingungen ändern.

Die Spieleindustrie könnte überdurchschnittlich von generativer KI profitieren, da sie an der Schnittstelle vieler Technologien liegt, die durch GenAI halb automatisiert werden: Code, Grafik, Text, aber auch 2D- und 3D-Assets. Midjourney kündigte kürzlich an, in nicht allzu ferner Zukunft ganze 3D-Welten durch Texteingabe erschaffen zu wollen. Midjourney sei "kein sehr schneller Künstler, sondern eine sehr langsame Spiele-Engine".

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Zusammenfassung
  • Valve, Betreiber der Spieleplattform Steam, hat seine Regeln für Spiele mit generativer KI aktualisiert, die sowohl vorgenerierte als auch live generierte KI-Inhalte betreffen.
  • Entwickler müssen Valve über die Verwendung von KI-Technologie in ihren Spielen informieren und Schutzmaßnahmen ergreifen, um die Generierung illegaler Inhalte zu verhindern.
  • Diese Änderungen folgen früheren Berichten über die Ablehnung von KI-Inhalten bei Steam aufgrund von Urheberrechtsproblemen und bieten nun einen konkreteren Rahmen für Entwickler. Die rechtliche Grundlage für generative KI ist nach wie vor unklar.
Quellen
Online-Journalist Matthias ist Gründer und Herausgeber von THE DECODER. Er ist davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz die Beziehung zwischen Mensch und Computer grundlegend verändern wird.
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