Amazons neues großes Sprachmodell Olympus könnte Funktionen für Alexa, Echo und Amazons Online-Shops übernehmen.
Laut einer anonymen Quelle von The Information entwickelt Amazon bzw. die Cloud-Einheit AWS das große Sprachmodell "Olympus". Mit diesem Modell will Amazon insbesondere zu OpenAI und Microsoft aufschließen.
Gerade Microsoft nutzt die KI-Modelle von OpenAI exklusiv und geschickt, um das eigene Cloud-Wachstum voranzutreiben, das derzeit prestigeträchtigste und lukrativste Wachstumsgeschäft für Big Tech.
Während Microsofts Cloud wächst, schrumpft die von Google und Amazon. Laut Microsoft spielt die generative KI von OpenAI eine wichtige Rolle für das eigene Wachstum.
Amazon direkt verwendet Sprachmodelle unter anderem für Review-Zusammenfassungen auf Produktseiten, bietet bei Bedrock Unternehmen Modell-Feintuning an und testet eine LLM-Version von Alexa.
Amazon Olympus-Ankündigung noch im Dezember
Olympus könnte bereits im Dezember von AWS angekündigt werden, berichtet The Information. Wann das Modell auf den Markt kommt, ist noch unklar.
Das neue Modell soll Amazons aktuelles KI-Modell Titan übertreffen, das wiederum deutlich hinter den Modellen von OpenAI, Google und Open Source zurückliegt.
Zudem investiert Amazon bis zu vier Milliarden US-Dollar in den OpenAI-Konkurrenten Anthropic, der mit Claude 2 einen Chatbot am Start hat, der zwischen GPT-3.5 und GPT-4 angesiedelt ist.
Amazons Problem: Auch Google ist mit zwei Milliarden US-Dollar bei Anthropic eingestiegen, sicherlich ein strategischer Schachzug. Denn ein Exklusiv-Deal zwischen Amazon und Anthropic wie zwischen Microsoft und OpenAI, bei dem Anthropics Modelle nur bei Amazon laufen, ist damit wohl vom Tisch.
Microsofts exklusives OpenAI-Angebot in der Cloud stellt derzeit insbesondere in Europa alle anderen generative KI-Angebote in den Schatten. Google wird demnächst neben Claude 2 auch sein eigenes multimodales LLM Gemini exklusiv anbieten, das auf GPT-4-Niveau sein soll.
Nur Amazon bietet kein leistungsstarkes exklusives LLM an. Auf dem hart umkämpften Cloud-Markt könnte jedoch ein breiteres und gleichzeitig exklusives Angebot an generativer KI entscheidend sein, speziell, wenn sich die exklusiven Modelle als marktführend erweisen, wie dies bei GPT-4 der Fall ist.
Und es geht zügig weiter: Ein erstes GPT-5-Gerücht spricht von einem Marktstart früh im Jahr 2024 und der Möglichkeit, neben Text und Bildern auch Videos zu generieren. Laut OpenAI-CEO Sam Altman liegt GPT-5 aber noch in weiter Ferne. Möglicherweise wird es wie bei GPT-3 einen Zwischenschritt zu GPT-4.5 geben.